Das Wort am Sonntag
Provisionsfreie Beratung
für Versicherungen auf dem Vormarsch?
04. April 2010
Es gibt für alles in unserer Heimat Studien und Forschungsergebnisse. Steht ein Thema im Fokus der Bevölkerung, so hat jede Interessenpartei innerhalb kürzester Zeit zu jedem Thema immer die passende Studie zur Hand.
So etwas ist verständlich und wird niemanden wundern. Auf der
FTD Tagung 2010
[ FTD = Financial Times Deutschland ]
stellte die Unternehmensberatung SCHICKLER am 10. Februar 2010 ihre Studienergebnisse vor Vertretern der Versicherungswirtschaft vor.
Unter der Überschrift
„Honorarberatung – Top oder Flop?”
versuchte man den Fragen nachzugehen:
Welche Mehrwerte bietet die Honorarberatung
dem Kunden, dem Versicherer und dem Berater?
Was sind die Inhalte der Honorarberatung?
Wie soll die Honorarvergütung ausgestaltet werden?
Welche zusätzlichen Verwaltungsabläufe
und administrativen Tätigkeiten bringt die Honorarberatung
für den Berater?
Wie sieht das ökonomische Geschäftsmodell aus?
Für welche Produkte ist die Honorarberatung geeignet?
Wie sind entsprechende Qualifikationsvoraussetzungen
sowie Leitlinien bezüglich Berufserfahrung oder Vermögenshaftpflicht geregelt?
Auf die Frage:
Erbringen Sie Beratungsleistungen auf Honorarbasis?,
antworteten von den Befragten 4% mit ja, ausschließlich, 41% mit fallweise und 55% mit einem klaren nein.
Aus der Befragung wird abgeleitet, dass es in den unterschiedlichen Beraterkreisen
eine hohe Bereitschaft der Betroffenen eine Honorarberatung anzubieten, in den meisten Fällen allerdings ohne vollständigen Verzicht auf Provisionen [ so genanntes Dirrheimer - Modell mit einseitiger Belastung der Kunden ].
Das primäre Problem für einen flächendeckenden Einsatz eines praktikablen Honorarberatungsmodells sehen die Unternehmensberater von SCHICKLER bei den Menschen in unserer Heimat.
Gemäß der statistischen Erhebungen kommt SCHICKLER Research zu dem Ergebnis, dass zu 87% eine mangelnde kundenseitige Bereitschaft zur Zahlung angemessener Honorare besteht.
Zu 74%, so glaubt man bei SCHICKLER könnte die Honorarberatung an der mangelnden kundenseitigen Nachfrage beziehungsweise an der Akzeptanz scheitern.
45% der Befragten erwarteten womöglich einen Ertragsrückgang und 16% sehen in
geschäftspolitischen Gründen ein Verbreitungshemmnis. Rund 8% fürchten um die Unabhängigkeit von Marktzyklen.
So weit so gut!
Ganz offensichtlich fühlt man sich auf den Führungsetagen der in Deutschland tätigen Versicherer mit den Studienergebnissen von SCHICKLER voll bestätigt und auf der sicheren Seite. Womöglich die dritte fatale Fehleinschätzung seit dem Wegfall des Steuerprivilegs für Kapitallebensversicherungen und dem Riesterchaos.
Bekanntlich hat jede Medaille zwei Seiten, so dass es kaum noch verwundern kann, dass Studien der Unternehmensberatung MC 4 MS und des Lehrstuhls für Bankbetriebslehre der
Johannes – Gutenberg Universität
in Mainz zu einem völlig anderen Ergebnis finden.
Zitat Auszüge von Prof. Dr. Dietmar Leisen Uni Mainz:
„Nach unseren Erhebungen sind heute mehr als
70% der Anleger bereit, für Beratung zu zahlen, und das in einer Höhe, die durchaus kostendeckend sein könnte”.
Zitat Ende.
Und ein Sprecher der Unternehmensberatung MC 4 MS legt noch einen nach, indem er wechselseitige Vorteile für Kunden sowie Berater zu sehen glaubt.
Nach der festen Ansicht der Verfasser der Studie steigt der Anteil der über Honorar Beratungswilligen um weitere 13%, wenn der Wegfall der Vertriebsprovision verdeutlicht wurde.
Erwirtschaftet die Honorarberatung, wie vom DRSB e.V. bereits 2001 vorgestellt, eine höhere Rendite für Altersvorsorgeprodukte, dann können sich nach Aussagen von
Prof. Dr. Dietmar Leisen
insgesamt sogar 90% der Befragten vorstellen, sich gegen ein Honorar beraten zu lassen.
Die Erkenntnisse des Mainzer Professors sind umso erstaunlicher, da sie sich im Kern mit den Veröffentlichungen des DRSB e.V. zum Thema
Provisionsfreie Beratung
zu decken scheinen. Nur wie eine nachhaltige Beratung ohne Provision so richtig funktionieren soll, dazu fehlen auch in Mainz die schlüssigen Antworten.
Nachhaltige und nutzmehrende Altersversorgung darf aber nicht zum
Roulettespiel
für Banken oder Versicherungskonzerne verkommen, denn nicht nur die deutschen Banken befürchten eine dramatische Zunahme der Armut im Alter.
Gemäß der vorliegenden Bezahlstudie des Bankenverbandes, sei das Stiefkind der Menschen in unserer Heimat die private Altersvorsorge.
Laut der Bezahlstudie kümmern sich die Menschen nicht oder zu wenig um ein stabiles Einkommen als Rentenbezieher.
Menschenverachtender geht es nicht mehr,
denn nach der überwiegenden Meinung in der Bevölkerung haben die charakterlosen und gierigen Bankmanager unsere Bevölkerung und die Volkswirtschaft mit ihren Geldvernichtungsaktionen an den Rand des Ruins getrieben.
Schenkt man dem Institut der deutschen Wirtschaft noch Glauben, so wird in naher Zukunft jeder zweite Bürger in unserem Land Transferleistungen vom Staat erhalten müssen.
Die Sozialausgaben für den Bundeshaushalt summieren sich in diesem Jahr auf
knapp 177 Milliarden Euro und machen damit fast 55% des Gesamtetats aus.
Im Jahr 2001 lag dieser Anteil noch bei 41% und stieg bis 2007 langsam auf 42,4% an.
Ein weit größeres Problem entsteht seit 1995 bei den Kommunen, denn ab diesem Zeitraum haben sich die Sozialausgaben für Städte und Gemeinden verdoppelt.
Aktuelle Belastungen in der Höhe von
42 Milliarden Euro
[ Tendenz jährlich steigend um circa 10% ]
können nicht mehr verkraftet werden, so dass viele Städte und Gemeinden ein Fall für den Insolvenzverwalter geworden sind. Hinzu kommt das völlig unkalkulierbare Risiko der Cross – Boarder – Leasing Abenteuer von vermutlich korrupten Politikern.
Neoliberale Politiker aus CDU / CSU, FDP und SPD versuchen schon seit Jahren diese prekäre Entwicklung der so genannten Vollkasko – Mentalität den Menschen in unserer Heimat in die Schuhe zu schieben. Der fürsorgliche Sozialstaat wird dabei zunehmend verteufelt.
Doch diese bedrohlichen sozialen Ungleichheiten unterminieren täglich die Leistungsfähigkeit und blockieren zunehmend die Bereitschaft zu notwendigen Veränderungen.
In mehreren Aufsätzen hat der DRSB e.V. schlüssig nachgewiesen, dass durch die
Agenda 2010 sowie durch den Eingriff des Finanzmanagers Zitzelsberger [ † ehemals Bayer AG ] weite Bereiche der Steuergesetzgebung der Gewerbesteuer die staatlichen Vorsorgesysteme sowie die kollektiven Leistungen schon lange überdehnt und auf das Äußerste strapaziert werden.
Wie aber soll ein
Hartz IV – Empfänger private Altersvorsorge betreiben?
Und wovon?
Dubiose und zum Teil vermutlich kriminelle Finanzkunststückchen wie die Manager der Groß- und Investmentbanken beherrscht in der Regel ein Langzeitarbeitsloser nicht.
Und eine Erschließung neuer
Gewinnquellen aus der Bevölkerung
ist Hartz IV – Empfängern verwehrt, denn dazu benötigt man eine gültige Banklizenz.
Nun rächt es sich, dass man mit milliardenschweren Steuergeldern Bankinstitute sanierten musste, statt dafür Sorge zu tragen, dass neue und sichere Langzeitarbeitsplätze entstehen und die Städte und Gemeinden wieder regelmäßig Gewerbesteuer einnehmen dürfen.
Von 1998 bis 2005 hat uns die Regierung von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen vorgelebt wie man innerhalb kürzester Zeit ganze Volkswirtschaften in den Ruin treiben kann und dafür auch noch die Menschen in unserer Heimat zur Rechenschaft zieht.
Bis heute sind die kapitalvernichtenden privaten Rentenmodelle
Riester und Rürup
noch immer auf dem Markt, wo sie täglich ihr Unwesen treiben dürfen.
Das leidige Thema
Honorarberatung
verkommt derweil zu einer Art des plakativen Zukunftsoptimismus, denn tatsächlich
wissen die aktiven Protagonisten nicht, wovon sie eigentlich reden sollten.
Wie aber in unserer Heimat das Problem für eine sinnvolle gesellschaftliche und individuelle Zukunftssicherung zu meistern ist, kann seit 1988 jeder beim DRSB e.V.
nachlesen.
Die Zauberformel heißt:
Provisionsfreie Beratung, leistungsfähige private Renten
und
gesicherte Kapitalanlage durch die Rententräger.
Denn es bleibt nach wie vor völlig unstrittig, dass die Notwendigkeit zum verstärkten Ausbau einer nachhaltigen privaten Altersvorsorge besteht. Dafür ist der
Deutsche Rentenschutzbund e.V.
gegründet worden und kämpft bis heute zäh für die Erreichung dieses Ziels.
Und bis es solche Rentensysteme, die vom DRSB e.V. überprüft sind, auf den Markt kommen, bleibt es bei der Empfehlung das Ersparte ausschließlich in Festgeldanlagen oder Sparbücher anzulegen. Zur Sicherung der Familie sollte zusätzlich eine preiswerte Risikolebensversicherung abschließen.
Diese gibt es im Internet oder bei rund 250.000 geprüften Versicherungsvermittlern zu kaufen.
Nach wie vor sind einige
Sparkassen
[ Bilanz einsehen und seriöse Wirtschaftspresse lesen FDT / SDZ / Handelsblatt ]
sowie auf jeden Fall die in unserer Heimat überall erreichbaren
Volksbanken
zu empfehlen. Einfach mal vorbeischauen und gute Zinsen aushandeln.
SICHER IST SICHER.
================================================
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Wir kämpfen seit 22 Jahren mit der Stimme der Demokratie für einen modernen Sozialstaat, sichere, langfristige Arbeitsplätze, sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme, sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme und für korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der Europäischen Union.