DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Redaktionsteam
Leitung:
Udo Johann Piasetzky ⋅ Andreas Kallen ⋅ Hans – Josef Leiting
Düsseldorf, den 24. Dezember 2007
Liegt das
klassische Familienmodell
noch im Trend?
Hat die traditionelle Familie
überhaupt noch eine Überlebenschance?
Die Lebensformen und Werte in unserem Staat haben sich in den vergangenen
3 Jahrzehnten stark verändert. Die traditionelle Familienformation ist in Deutschland deshalb dramatisch auf dem Rückzug.
Da greift man sehr gerne auf die Familie der Bundesministerin
Ursula von der Leyen
– CDU -
zurück, die als so genannte „Vorzeigefamilie” gilt.
Mit 7 Kindern liegt diese deutsche Musterfamilie weit über dem Bundesdurchschnitt von 1,61 minderjährigen Kindern pro Familie.
In Ostdeutschland sind es sogar nur noch 1,43 Kinder unter 18 Jahre.
Ursula von der Leyen
schließt nicht aus, kinderreiche Familien stärker fördern zu wollen, falls es zu einer Erhöhung des Kindergelds kommen sollte. Das alles klingt vordergründig und oberflächlich betrachtet „sehr vernünftig”, auch wenn sich die rührige Familienministerin zum Thema äußert wie:
„Familie ist trotz aller Unkenrufe beliebt”.
Wie aber sieht die Realität in unserem Land tatsächlich aus?
Die Zahl der deutschen Ehepaare mit mindestens einem minderjährigen Kind ist innerhalb von nur 10 Jahren um mehr als
1 Million auf jetzt gerade noch einmal 6,5 Millionen
zurückgegangen.
Die Anzahl Alleinerziehender wächst von Monat zu Monat.
In Deutschland nehmen die alternativen Familienmodelle zu. Besonders in Ostdeutschland und in den großen Städten ist die klassische Familie auf dem Rückzug.
Lediglich in
Baden – Württemberg
scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Rein statistisch betrachtet, bestehen 4 / 5 aller Familien im „Ländle” noch aus einem Ehepaar mit einem oder mehreren minderjährigen Kindern.
Vergleichbares kann man auch noch über die Bundesländer
Bayern, Hessen, Nordrhein – Westfalen, Niedersachsen,
Rheinland – Pfalz und das Saarland
berichten
Doch leider entspricht das klassische Familienbild auch dort längst nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten.
Bundesweit sind Familien auf dem Vormarsch, in denen die Eltern keinen Trauschein mehr haben, allein erziehend sind oder in so genannten
FliFaMo
„Flicken – Familien – Modelle”
leben.
Im Zeitalter der amerikanischen Dominanz der globalen Finanz- und Wirtschaftssysteme muss sich heute die Familie in einer Umwelt behaupten, die mit den Zumutungen der Wohlstandsvernichtung ein werteorientiertes herkömmliches Funktionieren von Familien – im christlichen Sinne – nicht mehr zulässt.
Vor den Augen aller deutschen Bürger findet – seit Jahren – eine Metamorphose statt, wie sie in normalen Lebensabläufen nicht alle Tage vorkommt.
Ein Arbeitstag ist inzwischen so „wenig” normal geworden, weil der Familienernährer in der Regel bereits 2 Berufstätigkeiten ausführen muss, damit seine Familie überhaupt überleben kann.
Selbst Mütter von 2 bis 3 Kindern haben zu mehr als 70% Billigjobs oder Zeitarbeit mit Hungerlöhnen in den Vor- oder Nachmittagsstunden.
Wie soll sich da noch eine dauerhafte
Vater – Mutter – Kind – Familie
entwickeln, die auch schwere Krisen bewältigen kann?
Mit dem Beginn der Ära „Helmut Kohl” startete die Aushöhlung des deutschen Wertefundaments der Gesellschaft und führte dadurch das Modell der klassischen Familie in Unordnung und Anarchie.
Die erklärten neoliberalen Feinde von
kollektivem Zusammenhalt, sozialdemokratischem Wohlstandsstaat
und
christlicher Ethik und Moral
sehen in dieser Entwicklung einen Fortschritt:
„Endlich wird der konservativen Familie, diesem unseligen Hort
von Untertanengeist und Seelenverkrüppelung der Garaus gemacht”.
Die Methoden der neoliberalen Manager und Politiker orientieren sich ausschließlich am
„Chicagoer Modell”
des verstorbenen amerikanischen Professors
Milton Friedman.
Angst- und Panikmache in Verbindung mit Schocknachrichten
sollen die deutschen Bürger blenden, verunsichern und gefügig machen.
Die Folgen spüren die deutschen Bürger täglich:
Zuerst werden die einfachen
Industriearbeitsplätze aus Deutschland abgezogen.
Danach folgen die so genannten Facharbeitsplätze.
Zum Schluss werden
qualifizierte Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung vernichtet.
Ab 2008 starten dann die Angriffswellen auf die mittelständische Unternehmenskultur mit innovativem Know – How und so genannten High – Tech – Arbeitsplätzen.
Gleichzeitig erhöht man das Angebot an Billigjobs und Zeitarbeit und erreicht damit nur, dass ein direktes Abgleiten in die
Massenarmut und Massenarbeitslosigkeit
verlangsamt wird.
Deswegen haben wir in Deutschland die Zunahme von erzwungenen oder selbst gewählten alternativen Familienmodellen, weil die deutschen Bürger für sich keine verlässliche Lebensplanung mehr vornehmen können.
Der Verlust von finanzieller Stabilität
zieht also den Verlust von Ethik und Moral nach sich.
Besonders in Ostdeutschland ist deshalb bereits der starke Rückgang der klassischen Familien zu beobachten.
Befragt man mit verständlicher Rethorik deutsche Bürger, erhält man eine einfache Botschaft:
Die klassische Familie
ist nach wie vor gewünscht und erstrebenswert.
Sie ist, mit allem historischen Moos, das sie auf dem Rücken trägt, strapazier- und überlebensfähiger als alle anderen modernen oder „hippen”
FliFaMo.
Lediglich die globale Lebens- und Arbeitswelt erschwert und behindert die Fortdauer dieser ( Über- ) Lebensgemeinschaften, die nicht nur Geborgenheit und Sicherheit vermitteln können.
Das Kapital und der Kapitalist bilden eine Einheit.
Der Kapitalist geht mit seinem Kapital dahin, wo die Verzinsung seines Kapitals am allerhöchsten ausfällt.
Der Arbeiter und die Arbeit bilden ( k )eine Einheit.
Eine Arbeits- oder Produktionsstätte wird dort errichtet, wo man das Kapital mit offenen Armen empfängt und wo es sich ohne Störungen von Steuerbeamten vermehren kann.
Arbeiter oder Angestellte haben in der Regel nicht die Möglichkeit, der weltweiten Verlagerung ihrer Arbeitsplätze zu folgen. Ohnehin wird gezielt eine weltweite Wanderung von Arbeitskräften unterbunden.
Wer zum Beispiel in den USA, China oder Indien arbeiten möchte, braucht eine Flut von Genehmigungen, die, wenn sie erteilt werden, zumeist zeitlich begrenzt sind.
Eine Freizügigkeit für deutsche Arbeitnehmer, ihren Wohn- und Arbeitsort frei zu wählen, ist in diesen Ländern nicht gewünscht.
Immer noch bilden in Deutschland
Ehepaare mit Kindern rund 3 / 4 aller Lebensgemeinschaften.
Das ist keine Minderheitenveranstaltung!
Im überarbeiteten CDU – Grundsatzprogramm, über das der Parteitag der Christdemokraten entschieden hat, gilt die Ehe weiter als
- das Leitbild -
der Lebensgemeinschaft von Mann und Frau.
Über die schwindende Zahl des klassischen Familienmodells heißt es darin:
„Das ist der Widerspruch unserer Zeit”.
„Eine reiche Gesellschaft ist arm an Kindern”.
Verantwortungsbewusste Politiker mit ethisch moralischen Wertevorstellungen sollten
zeitnah und zügig etwas in Gang setzen, um dem ursprünglichen Familienmodell eine gute Zukunft zu ermöglichen.
Sichere, gut bezahlte und langfristige Arbeitsplätze
- in Deutschland -
wäre dafür die beste Grundlage.
DRSB
Wir kämpfen seit 19 Jahren mit der Stimme der Demokratie
für
einen modernen Sozialstaat,
sichere, langfristige Arbeitsplätze,
sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,
sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,
und für
korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.