DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
> Dampf ablassen 42.KW<
Leserbriefe
von
DRSB - Lesern
Meerbusch, den 15. Oktober 2007
Vermehrt erreichen die DRSB – Redaktion Leserbriefe, die sich mit den DRSB – Artikeln auseinander setzen.
Viele DRSB – Leser äußern in ihren Briefen den Wunsch nach einer Veröffentlichung.
Sehr häufig wird der DRSB e.V. gebeten, die Leserbriefe aus Angst vor Geschäftspartnern, Vorgesetzten, Bekannten und / oder Nachbarn anonymisiert zu veröffentlichen.
Da sich die Veröffentlichungswünsche wöchentlich verstärken und die DRSB – Redaktion die Namen und Anschriften der Verfasser kennt und überprüft hat, werden wir mit dem Beginn der 35. Kalenderwoche 2007 jeweils bis zu 3 Leserbriefe im Internet darstellen.
Die Leserbriefe wurden nach Themengebiete aufgeteilt und die heutigen Leserbriefe wurden von der DRSB – Redaktion nach einem Zufallsgenerator ausgewählt.
Der DRSB e.V. versichert allen Lesern, dass der Wunsch nach Anonymität respektiert und gewahrt bleibt.
1. Leserbrief / anonymisiert
Herren
Hans – Josef Leiting und Andreas Kallen
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Rudolf – Lensing – Ring 75
40670 Meerbusch
XXXXXXX, den 08. Oktober 2007
US – Heuschrecken
Sehr geehrter Herr Leiting,
sehr geehrter Herr Kallen,
immer mehr Menschen haben hierzulande Angst vor den unredlichen US – Zeitgenossen, die sich hinten herum unserer guten Unternehmen bemächtigen.
Beim geplanten Börsengang der Deutschen Bahn will zum Beispiel der Bahnchef Mehdorn mit Hilfe von Namensaktien den Einfluss von Hedge – Fonds eindämmen, lehnt aber gleichzeitig so genannte Volksaktien ohne Stimmrecht ab.
Auch unser neoliberaler Finanzminister Steinbrück lehnt Volksaktien rundrum ab. Die Forderung nach diesen Aktien war vor allem von SPD – Linken erhoben worden, damit die Kontrolle des Staates über die Bahn erhalten bleiben kann.
Die SPD – Politiker erwägen sogar, die Bahnreform auf das Jahr 2009 zu verschieben.
Mit dem Argument, das Geld gehöre ausschließlich den Aktionären und nicht den Angestellten oder dem Management, werden oftmals die maßlosen
US – Heuschrecken – Forderungen nach Sonderdividenden und Sonderzahlungen begründet.
Eigenkapitalien werden durch faule Kredite ersetzt und die vorhandenen flüssigen Finanzmittel schnell in die USA überwiesen.
Allein bei der deutschen Börse AG haben Hedge Fonds, die man auch als Activist Investors bezeichnet, vor zwei Jahren über Ausschüttung und Aktienrückkauf rund
2 Milliarden Euro aus dem Unternehmen gezogen.
Durch solche Finanzaushöhlungen werden nun schon seit Jahrzehnten deutsche
Groß- und Mittelsstandsunternehmen rigoros systematisch ausgeweidet. Die Hauptleidtragenden dieser Vorgehensweise der US – Heuschrecken sind immer die Angestellten und Arbeiter, die treu den Unternehmen dienten, zur Vermögensmehrung jahrelang beitrugen und nach dem Ausweiden ihre Arbeitplätze auf Dauer verlieren.
Dass die Amerikaner für ihre maroden Wirtschaftsunternehmen ständig frisches Geld brauchen, müsste sich doch längst in Deutschland herumgesprochen haben.
Die deutschen Politiker sehen diesem Treiben ohne erkennbare Gegenwehr seit Jahren zu. So werden Jahr für Jahr sichergeglaubte Arbeitsplätze vernichtet oder aus Deutschland abgezogen.
Wer Ihre Internetseite besucht und die Artikel aufmerksam liest, stellt sehr schnell fest, dass wahrscheinlich das Verbindungsnetz der Atlantik – Brücke e.V. maßgeblich an der Förderung dieser unguten Entwicklungen beteiligt ist.
Mit großer Freude und Begeisterung lesen wir schon seit Wochen Ihre Serie
- Die Nachwehen der US – Kriege -
in der Sie schonungslos die Verbindungswege der Atlantiker aufdecken und auf die volkswirtschaftlichen Langzeit – Schäden hinweisen.
Wir sind deshalb der Meinung, dass das Treiben einiger Mitglieder der Atlantik – Brücke der Tätigkeit von so benannten Einflussagenten nahe kommt und von der deutschen Justiz überprüft werden sollte.
Ein weiteres Abwehrmittel gegen das schädliche Wirken der US – Heuschrecken sind gemäß unserer Beurteilungsmöglichkeiten die von Ihnen konzipierten Versorgungswerke, die nach Ihren Vorstellungen nur in deutsche Unternehmen oder Unternehmensneugründungen Finanzmittel investieren sollen.
Aus den genannten Gründen haben wir beschlossen, Ihren Kampf für sichere deutsche Arbeitsplätze und verlässliche Renten tatkräftig zu unterstützen.
Nehmen Sie umgehend mit dem Rechtsunterzeichner Kontakt auf, damit wir in einem persönlichen Gespräch ein gemeinsames Vorgehen abstimmen können.
DIE VERFASSER
2. Leserbrief / anonymisiert
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
zHd. Herrn Piasetzky
Ikenstraße 8
40625 Düsseldorf
XXXXXXX, den 02. Oktober 2007
Verstaatlichung der Energiewirtschaft
Sehr geehrter Herr Piasetzky,
mit zeitlichem Abstand habe ich nochmals Ihre kritischen Artikel zu einer Verstaatlichung der Energiewirtschaft durchgearbeitet.
Offensichtlich können einige Manager der Riesenkonzerne mit der Freiheit der Marktwirtschaft nicht umgehen.
Diese Riesenkonzerne dürfen sich doch nicht wundern, dass der Ruf nach Verstaatlichung immer lauter wird, wenn sie die Energiepreise willkürlich und maßlos weiter nach oben treiben.
Wenn sich die Manager selbst von dem Vorwurf von Preis- und Marktabsprachen frei sprechen, sagt dies doch schon alles.
Anfänglich stand ich Ihrer Forderungen nach Verstaatlichung der Schlüsselindustrien skeptisch gegenüber.
Ihre gedanklichen Ansätze treffen aber den Nerv der heutigen Zeit.
Dass die Politik und die Wirtschaft hier zum Teil unter einer Decke stecken, bedarf bei der Vielzahl von Posten der Politiker in den Aufsichtsräten der Konzerne nicht viel Phantasie.
Neoliberalismus wird zunehmend zu einer echten Gefahr für Demokratie und Freiheit und für den Wohlstand der Bürger.
Dass Strom ein Wirtschaftsgut von besonderer Qualität sein soll, der einen „besseren” Preis verdient hat, ist an Überheblichkeit und Verwerflichkeit nicht mehr zu überbieten.
Die Behauptung des E.on – Chefs Bernotat, Strom sei zu billig, ist in sich selbst nur billig und widerwärtig.
Alle Bürger und sowie die meisten Wirtschaftsunternehmen in Deutschland und Europa sind auf Gedeih und Verderb von den Stromkonzernen abhängig.
Die Verantwortlichen sollten zu hüten, die Schraube nicht zu überdrehen. Die Stimmung im Lande kocht langsam über. Auch wenn sich die Manager hinter dicken Konzernmauern verstecken, wachsen für sie die Bäume nicht in den Himmel.
Gut ist es, dass sich die EU – Politiker in Brüssel jetzt Gedanken zur Zerschlagung der Energiemonopolisten machen. Hoffentlich ist es nicht zu spät und hoffentlich werden sich die verantwortlichen Politiker gegen die mächtigen Lobbyisten durchsetzen.
Aber warum sich der DGB gegen die Verbraucherverbände und für die Energiekonzerne ausspricht, ist mir ein Rätsel!
Kann es sein, dass die Haltung des DGB durch den Verein Atlantische Brücke geprägt und beeinflusst ist?
Mit der Aktion „Bernotat” hat sich die ganze Branche blamiert und ihr wahres Gesicht gezeigt.
Mit einer Entschuldigung an die Verbraucher ist es allein nicht mehr getan.
Der Ruf nach Verstaatlichung der Energiewirtschaft wird hoffentlich immer weiter um sich greifen, denn kurz oder später wird der nächste „Gierangriff” auf das Portemonnaie der Verbraucher mit immer neuen fadenscheinigen Begründungen gestartet.
Die Einkehr des amerikanischen Systems des „Shareholder – Value” erhöht auch in Deutschland immer mehr den Druck, die Wirtschaft und die Endverbraucher auszuquetschen.
Daneben leiden der technische Fortschritt und die Sicherheit der Versorgungssysteme, da in diesem System Profit und Gewinnausschüttungen über alles steht.
Nur durch staatliche Kontrollinstrumente kann die Schlüsselindustrie zur Wohlfahrtsmehrung der Bürger beitragen. Die Einrichtungen der Stadtwerke haben dies in den vergangenen Jahrzehnten eindrucksvoll bewiesen.
Einen kollektiven Beitrag hierfür könnten auch Ihre DRSB – Versorgungswerke liefern, um eine Stabilisierung und Unabhängigkeit der deutschen Volkswirtschaft von innen her aufzubauen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
DER VERFASSER
DRSB,
Wir kämpfen seit 19 Jahren mit der Stimme der Demokratie
für
einen modernen Sozialstaat,
sichere, langfristige Arbeitsplätze,
sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,
sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,
und für
korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.