„Dampf ablassen“
Das demokratisch soziale Ventil – 17. Kalenderwoche 2012
Leserbriefe von DRSB - Lesern
26. April 2012
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Die Leserzuschriften werden nach Themengebieten aufgeteilt und nach einem Zufallsgenerator ausgewählt.
An dieser Stelle weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die nachfolgenden Leserzuschriften vom DRSB e.V. nicht auf Wahrheit oder juristische Wahrhaftigkeit geprüft wurden und insofern ausschließlich die Meinungen der jeweiligen Autoren darstellen.
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Email / anonymisiert
Riesterrente
In den Vorstandsetagen von Banken, Bausparkassen und Versicherungen grassiert die blanke Angst, dass die Riesterrente zurückabgewickelt werden muss. Das Bestehen der Bad Banks und die Diskussion um Euro Bonds sind hierbei nur ein befeuerndes Beiwerk.
Sollte die Schallmauer von mehr als der Hälfte von Riesterverträgen, die im Feuer stehen, durchbrochen werden, wird auch Ursula von der Leyen dem Druck nicht mehr standhalten können.
Die Anfrage der Linken im Deutschen Bundestag zu der Riesterrente und zu der Rüruprente durchliest sich im ersten Schritt ganz harmlos, beinhaltet aber extremen Strengstoff. Die Linke kämpft vermutlich wegen fehlender Inhalte im Westen ums Überleben.
Die Vorstandsetagen konnten sich über ihre Netzwerke bisher sicher sein, die etablierten Parteien fest im Griff zu haben. Hierin wird jetzt allgemein die Gefahr gesehen, dass die Linke bei dem geplanten Vorstoß wieder bei den Wählern richtig punkten kann. Zu oft hat die SPD die Linke vorgeführt, dass auch ein Oskar Lafontaine den Zug nicht mehr aufhalten kann, der sich jetzt langsam in Bewegung gesetzt hat. Einmal die Stichworte „Berufsfalle, Enteignungsmodell oder Hamstermodell“ in den Medien, bricht die Riesterrente wie ein Kartenhaus zusammen. Anschließend fangen alle Parteien an zu rudern und behaupten, schon immer die Schwachstellen der Riesterrente gesehen und Änderungen gefordert zu haben. Keiner will dann mit der Agenda 2010 mehr in Verbindung gebracht werden. Über Verbraucherschützer und Wirtschaftsinstitute haben sich SPD und Bündnis 90 / Die Grünen bereits in Richtung rettendes Ufer gebracht.
Angela Merkel, Edmund Stoiber, Gerhard Schröder, Joschka Fischer und Guido Westerwelle hätten bereits vor 10 Jahren auf Sie hören sollen, dann bestünden die ganzen Problemfelder schon lange nicht mehr. Warum mit Ihnen aber keiner sprechen durfte, darüber müssen wir heute ernsthaft nicht mehr diskutieren.
Auch wenn es sich abgedroschen anhört, die kluge Aussage von Michael Gorbatschow „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ trifft unsere leidgeprüfte Branche ins Mark. Viele Kollegen, mit denen ich hinter vorgehaltener Hand gesprochen habe, halten es für einen großen Fehler, dass die verantwortlichen Politiker und Manager nicht mit Ihnen sprechen dürfen. Mit der Agenda 2010 ist das Ende des Personengeschäfts für unsere Versicherungswirtschaft eingetreten.
MFG
DIE VERFASSER
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Email / anonymisiert
Riesterschwachsinn
Sind es tatsächlich die Linken, die von den Parteien im Bundestag als erstes Klartext über die Riesterrente reden wollen? Oder hängt die Anfrage der Linken im Bundestag mit Ihrer Landtagswahl in NRW zusammen?
Bisher hat sich doch die Linke eindeutig für die Riesterrente ausgesprochen. Ihre Kritik an der Riesterrente kann aber auch nicht spurlos an den Linken vorbeigegangen sein. Stehen Sie in Düsseldorf mit der Linken in Kontakt?
Wenn zur Rettung der Banken und der Kapitalanlagen der Versicherungen über irgendwelche Rettungsschirme Steuergelder nötig sind, bezahle ich ja irgendwann meine Riesterrente zweimal.
Muss man die Anfrage der Linke wegen der Sicherheit der Verträge ernst wirklich nehmen. Sind denn nicht alle Gelder wie von Ihnen gefordert in Deutschland angelegt? Sollte ich tatsächlich wie von Ihnen vor Jahren bereits empfohlen, meinen Riestervertrag durch meinen Versicherungsberater rückabwickeln lassen?
DER VERFASSER
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Email / anonymisiert
Riester – Mist
Nach jetzt mehr als 10 Jahren Riesterdebatte verlangt die Linke im Bundestag Auskunft über die Riesterrente und über die Rüruprente.
Was muss man aus diesem Vorpreschen der Linken für mich als Riestersparer halten?
Wenn ich vorher gewusst hätte, auf meinen Bockmist ich mich mit dem Riestervertrag eingelassen habe, hätte ich den Vertrag niemals abgeschlossen. 2 Ordner Unterlagen habe ich mittlerweile angesammelt. Der Vertrag ist weniger wert als ich eingezahlt habe.
DER VERFASSER
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Email / anonymisiert
Redet die Linke
bei der Riesterrente wirklich Klartext?
Wenn der Spiegel schreibt, dass die „Linke“ ausblutet, dann ist da schon etwas dran. Wenn die Schallmauer von 70.000 Mitgliedern nach unten durchbrochen wird, dann ist es ein Alarmzeichen. Mit der
„kleinen Anfrage“
im Bundestag zur Riesterrente ist es aber beim Thema Altersvorsorge nicht mehr getan. Nach fast einem Jahrzehnt muss da jetzt schon mehr kommen.
Es fehlt bei der Linken nicht nur an den „Experten“; es fehlt einfach an dem Willen, wirklich etwas für die Bürger tun zu wollen.
Das ist genau der Problem der Linken und nicht das ständige Geheul, nicht von den Medien gehört und wahrgenommen zu werden. Wenn echte Sachthemen konstruktiv angesprochen werden, können das die Medien doch nicht totschweigen.
Oder wagt es die Linke nicht,
gegen die Riesterrente zu schießen?
Denn immer nur Pseudodiskussionen und anschließend mit der SPD wieder lieb sein wollen, reicht für die Linken nicht mehr. Die Linke sollte sich von dem Liebesentzug der SPD lösen und nicht weiterhin auf die Grünen eifersüchtig sein.
DER VERFASSER
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