„Dampf ablassen“
Spezialausgabe zum Thema
Braunschweiger Appell
für
Rentengerechtigkeit
07. September 2011
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Der
Braunschweiger Appell für Rentengerechtigkeit
fordert die Bundeskanzlerin und die weiteren verantwortlichen Personen dringend auf für weit mehr als 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner wirkungsvolle Sofortmaßnahmen zu ergreifen um der immer schneller fortschreitenden Massenverarmung Einhalt zu gebieten.
Alle Politiker sind daher angehalten
sich an den geleisteten Amtseid zu halten und Schaden vom Volk abzuwenden.
Es kann längst nicht mehr nur von Altersarmut gesprochen werden, denn bei der derzeitigen Sachlage geraten immer mehr jüngere Leute in den Strudel von Arbeitslosigkeit und den daraus resultierenden negativen Folgen.
Besonders betroffen sind Witwen, allein erziehende Mütter sowie Hartz IV – Empfänger, deren Perspektiven auf ein würdevolles Leben im Ruhestand immer geringer werden. So werden beispielsweise für den letztgenannten Personenkreis seit kurzer Zeit keine Sozialbeiträge abgeführt.
Wir brauchen endlich eine
„enkeltaugliche Rentenreform“
ohne die kommenden Generationen zu belasten. Die gesetzliche Rente muss wieder auf solide Füße gestellt werden. Das ist ein Garant für den Fortbestand einer Demokratie. Die
„Riester – Rente“
hält nicht das, was man uns versprochen hat. Sie birgt für Arbeitnehmer äußerst unsichere Faktoren. Leider ist es so, dass viele Politiker ein nicht mehr hinnehmbares
„Nach – mir – die – Sintflut“- Denken und – Handeln
an den Tag legen. Es ist dringend erforderlich, dass die bereits seit 1957 erfolgten widerrechtlichen Entnahmen in Höhe von rund
700 Milliarden Euro
aus der Rentenkasse für völlig sachfremde Leistungen sofort gestoppt werden.
Diese Summe haben WIR als abhängig Beschäftigte und somit als Beitragszahler aufgebracht. Es wurden Ausgaben getätigt, die mit Steuermitteln hätten finanziert werden müssen.
Dafür hätten auch Beamte, Politiker
und anders berufsständisch Versicherte aufkommen müssen!
Die werden jedoch von vielen gesamtgesellschaftlichen Aufgaben freigehalten, da man die Ausgaben allein den gesetzlichen Rentenversicherten aufgedrückt hat.
Klammheimlich werden Riesensummen abgezweigt aber im Gegenzug die so genannten Bundeszuschüsse, die nur einen Teil der Entnahmen betragen, über alle Medien verkündet. Das nennt der Volksmund
„Sand in die Augen streuen.“
Es ist unstrittig, dass die mittlerweile staatlich verordnete Massenarmut ein Produkt der Rentenkassenplünderungen und des kontinuierlichen Sozialabbaus ist.
Schluss mit der Behauptung, dass den Rentenkassen nicht ausreichende Mittel zur Verfügung steht. Das Geld ist bei ordentlicher Verwaltung durchaus vorhanden. Es muss nur gerecht aufgeteilt werden!
Wir Rentnerinnen und Rentner fordern daher:
Entrichtung von Sozialbeiträgen durch ALLE, die einen Anspruch daraus ableiten, – also Arbeitnehmer, Beamte, selbständig Beschäftigte, Politiker usw. Nur das ist eine funktionierende Solidargemeinschaft, [ Bürgerversicherung! ].
Sofortiger Stopp
der unsozialen Ungleichbehandlung zwischen Beamten und Rentenbeziehern.
Das haben wir mit etwa
45 bis 50 Beitragsjahren keinesfalls verdient.
Die Rentenerhöhung muss über der Inflationsrate liegen oder mindestens den Ausgleich des Kaufkraftverlustes gewährleisten. Abschaffung der rentenkürzenden Berechnungsfaktoren, Riester- und noch schlimmer der Nachhaltigkeitsfaktor,
Renteneintrittsalter spätestens 65 Jahre / Männer – 60 Jahre / Frauen
Auszahlung der Vollrente ab: siehe oben, ohne lebenslange Abzüge [ 0,3 pro Monat ]
Bessere Bewertung der Kindererziehungszeiten für Frauen [ später: Lohn- / Gehaltsangleichung Frau / Mann ].
* Abschaffung der 10 Euro Praxisgebühr sowie Medikamentenzuzahlung für Rentner –
Abschaffung der Mehrwertsteuer für Medikamente –
Gesundheit und Pflege muss für alle bezahlbar bleiben –
* aktive Einbindung der Senioren in alle sie betreffende Entscheidungen!
Können Sie als Regierungsverantwortliche
zulassen, dass wir Senioren weiterhin öffentlich diskriminiert
und beleidigt werden?
Hier die letzten Paradebeispiele falls sie schon in Vergessenheit geraten sein sollten:
„Alte gebt den Löffel ab“
„Langlebigkeitsproblem“
„Die Alten nehmen die Jungen aus“
„Sozialschmarotzer“
„wir haben über unsere Verhältnisse gelebt“
Hierzu muss unmissverständlich klargestellt werden, dass zweifelsfrei die Regierung über unsere Verhältnisse gelebt hat. Ein Rentenbezieher können mit den geringen Einkünften und bei dem von der Bank eingeräumten Dispokredit bestimmt nicht über die Verhältnisse leben. Hämisch klingen noch immer die Worte unserer Bundeskanzlerin, als sie sich im Jahr 2008 über 1,1 % Rentenerhöhung freute und das damit untermauerte, dass
„jetzt endlich der Aufschwung
auch bei den Senioren angekommen ist“.
Einem nach Beifall heischenden Professor [ Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen ], der sich zu allem Übel als Rentenexperte bezeichnet und an der Universität in Freiburg doziert, also eine gewisse Vorbildfunktion ausüben sollte, gingen diese Beleidigungen wohl immer noch nicht weit genug.
Am 23. Mai 2011 hat er auf Einladung der Volksbank in Jever [ Friesland ] zu einem verbalen Tiefschlag der Extraklasse ausgeholt. Dieser Lobbyist bezeichnete die derzeitige Rentnergeneration als
„demografische Zombies“
„nicht sterben wollende Hundertjährige“,
„Wie fühlt man sich,
wenn man kein Problem hat, sondern das Problem ist?“
Darüber hinaus warf er uns vor, dass wir uns
„wie gleichgeschlechtliche Paare verhalten haben“
und somit für keinen Nachwuchs gesorgt haben. Damit hat er wohl lediglich unseren Außenminister gemeint!
„Daran ändern auch die Migranten nichts mehr“
lautete seine nächste „Erkenntnis“.
Erst „wenn WIR nicht mehr in dieser Runde sitzen, wird es wieder gut“ war eine weitere von Raffelhüschen getätigte entwürdigende Aussage.
Solche üblen Beschimpfungen sind an Perversität nicht zu übertreffen, das sind nicht nur Beleidigungen, das sind Volksverhetzungen, die strafrechtlich geahndet werden sollten. Neben dem nicht korrekt interpretierten demografischen Wandel ist es auch ein Märchen wenn die These aufgestellt wird, dass Rentner und Rentnerinnen ihren Lebensabend auf Kreuzfahrtschiffen verbringen.
Zu den stets erwähnten grauhaarigen Kreuzfahrern zählen in wesentlich größerem Umfang die Pensionsempfänger. Folgende Fragen werden an die von uns gewählten Politiker gerichtet:
Können Sie es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, dass wir Rentnerinnen trotz eines erfüllten Arbeitslebens unseren verdienten Ruhestand in zunehmender Altersarmut verbringen müssen?
Wann setzen Sie den Begriff
„soziale Gerechtigkeit“,
der nicht neu definiert werden muss, endlich in die Praxis um?
Es dürfen keine weiteren Steuergelder in Fässer ohne Boden gepumpt werden und das eigene Volk gerät in Vergessenheit. Dafür bringen wir kein Verständnis auf. Wann wird solch ein volksfeindliches Treiben beendet?
Wir über 20 Millionen aktuelle Rentenbezieher, also auch Wähler, erwarten umgehend ausführliche und spürbare Antworten und Taten.
Ein Aussitzen der Problematik akzeptieren wir nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Walter Bromberger
38124 Braunschweig
braunschweiger.appell.fuer.rentengerechtigkeit@gmx.eu