„Dampf ablassen”
Leserbriefe von DRSB - Lesern
Spezialausgabe zum Thema
Kurzarbeit
19. April 2010
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Die Leserzuschriften werden nach Themengebieten aufgeteilt und nach einem Zufallsgenerator ausgewählt.
An dieser Stelle weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die nachfolgenden Leserzuschriften vom DRSB e.V. nicht auf Wahrheit oder juristische Wahrhaftigkeit geprüft wurden und insofern ausschließlich die Meinungen der jeweiligen Autoren darstellen.
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E – Mail / anonymisiert
Verlängerung der Kurzarbeit
Sehr geehrter Herr Piasetzky,
unsere immer „fleißige” Arbeitsministerin Ursula von der Leyen will die Arbeitsplätze in der Wirtschaft über die Finanz- und Wirtschaftskrise retten.
Die so genannte Kurzarbeit soll deswegen bis Mitte 2012 sozialabgabenfrei bleiben.
Dadurch macht man die Kurzarbeitsregelung zu einer gefährlichen Dauereinrichtung.
Ganz im Sinne weitere Sozialvernichtungskampagnen wird man das System noch ändern wolle und den Arbeitgeberanteil schrittweise auf den Staat übertragen, der dann das Gesamtpaket zu tragen hätte.
Das ohnehin schon kaputte Lohnniveau wird weiter absinken und Ursula von der Leyen wird treuherzig Verkünden, dass dies in unserer globalisierten Wirtschaft zwangsläufig und unabdingbar ist.
Wenn wir richtig informiert wurden, dann möchte man in Berliner Kreisen das Kurzarbeitergeld mit einer anderen Bezeichnung versehen.
Das stößt uns sauer auf: Betreibt nicht der Ehemann von Ursula von der Leyen eine Keksfabrik?
Der Vorstoß von Ursula von der Leyen ist so durchsichtig, so dass die Steuerzahler heute schon wissen, dass sie in Zukunft alle größeren Konzerne subventionieren dürfen, damit diese bis 2012 Supergewinne machen können.
Wenn das unsere politische Elite sein soll, dann können wir uns ab sofort beerdigen lassen und im Himmel schwarz / gelb sehen. Was da zurzeit ab geht nennt man auch
NEOLIBERALISMUS ohne GRENZEN!
Mit freundlichen Grüßen
DIE VERFASSER
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E – Mail / anonymisiert
Kurzarbeit und die Folgen
Sehr geehrter Herr Piasetzky,
wir, die Arbeiter und Angestellten sind diejenigen, die es Zahlen über direkte und indirekte Steuern.
Und nicht die „liebe” Frau von der Leyen.
Nach dem Entwurf, der angeblich dem Düsseldorfer Handelsblatt vorliegt, soll die Bundesagentur bis Mitte 2012 neben dem Kurzarbeitergeld ab dem siebten Monat Kurzarbeit die Sozialabgaben voll erstatten.
Eigentlich sollte diese neu geschaffene Regelung 2010 auslaufen. Dies hätte aber zwangsläufig dazu geführt, dass sich die Kurzarbeit ab 2011 für die Betriebe um rund ein Drittel verteuert hätte.
Höchstwahrscheinlich hätten viele Betriebe deshalb freiwillig auf Kurzarbeit verzichtet. Die bereits im vergangenen Herbst beschlossene Verlängerung der Regelung bis Ende 2010, nach der Betriebe statt für zwölf für maximal 18 Monate Kurzarbeit beantragen können, wäre vollkommen ins Leere gelaufen.
Ich bezeichne dieses Vorgehen der Regierung als Subvention der Konzern durch das Volk. Profit, Profit über ALLES! Da kommt wieder Freude auf bei den Managern und Banken.
Die erste Quittung wird diese Regierung bei der NRW – Wahl bekommen. Für unsere Politiker wird es höchste zeit sich daran zu erinnern von und für wen sie gewählt werden.
MfG
DER VERFASSER
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E – Mail / anonymisiert
Milliardenzuschüsse für die Kurzarbeit
Versteckte Subvention für Konzerne
Hallo und guten Tag Herr Piasetzky,
das neuste Spiel in Berlin heißt:
Warum denn gut laufende Konzerne mit „bösen” Kosten belasten, die sie ohnehin auf Produkte umschlagen, die jeder Konsument bezahlen muss mit Mehrwertsteuer?
Lieber weiter ohne Sinn und Verstand den Konzernen Geld zufließen lassen!!!
Jedes Jahr werden damit 1% bis 2% der früher sicher geglaubten Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. In knapp zehn Jahren sind dadurch wieder circa 3 Millionen Arbeitsplätze vernichtet.
Wie lange noch sollen die Menschen das durchhalten?
Seit rund 25 Jahren gehen wir Sozial- und Wirtschaftspolitisch in die falsche Richtung und noch nie durfte darüber ehrlich und offen berichtet werden.
Einzige Ausnahmen scheinen Sie und Albrecht Müller zu sein [ NachDenkSeiten ].
Mit der Verlängerung des Kurzarbeitergeldes will man die tatsächlich prekäre Lage vertuschen.
Nicht nur deshalb unterstützt die Bundesagentur die Pläne von Ursula von der Leyen. SCHWARZ / GELB möchte den bisherigen Erfolg des Kurzarbeitergeldes nicht aufs Spiel setzten.
Bei den Konzernen stößt natürlich die geplante Verlängerung der Sozialabgabenfreiheit der Kurzarbeit für die Betriebe auf größte Zustimmung.
Vor allem in der Metall- und Elektroindustrie jubelt man, denn, man höre und staune,
die Gewerkschaft IG Metall und der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hatten ihren Tarifabschluss darauf aufgebaut, dass die Förderung verlängert wird. Andernfalls müssten sie ihren Tarifvertrag von Grund auf neu verhandeln.
Allzu großen Widerstand erwartet niemand in der Koalition, denn kurz vor der wichtigen Landtagswahl in Nordrhein – Westfalen möchte keiner ein Gesetz verhindern, das vordergründig zunächst Arbeitsplätze an Rhein und Ruhr sichert.
Was machen diese Politiker nicht alles, um kurzfristig die
Arbeitslosenstatistik
möglichst flach zu halten!?
Im Grunde dient dieses erneute Ausufern der fortgesetzten Förderung der Kurzarbeit doch nur zur Kaschierung des desolaten Arbeitsmarktes und des Versagens der Politik.
Bezahlen werden es alle abhängig Beschäftigten. Es ist einfach nicht mehr genug einträgliche Erwerbsarbeit für alle arbeitsfähigen Menschen in unserem Land vorhanden!!!
Mit den Worten des ehemaligen italienischen Trainer von Bayern München:
Das System hat fertig.
Der Verstoß von der Arbeitsministerin verdeutlicht heute schon, dass das neoliberale Wirtschaftssystem versagt hat.
Es diente nur der stetig anwachsenden Umverteilung von immer mehr Geldern von unten nach oben. Das Ende der Fahnenstange ist für jeden aufmerksamen Beobachter längst in Sicht und erreicht.
Was wir in Deutschland und wahrscheinlich in ganz Europa brauchen ist ein grundlegend neuen und solides Systems.
Mit Ihrer
Initiative 20 / 70
haben Sie die besten Anleitungen bereits vor Jahren veröffentlicht. Die SPD oder auch Die Linke müssten Sie doch mit offenen Armen empfangen! Und auch in der CDU brauchte man solche Charakterköpfe wie Sie.
Denn dieses System der wahren Werte, der solidarischen Gemeinschaft und der angemessenen Teilhabe aller Menschen an den Segnungen einer wieder gesundenden Gesellschaft ist nicht nur für uns an Genialität unerreicht.
Was, so haben wir uns schon zum wiederholten Mal gefragt, wäre so schlimm daran, würden die Politiker mit offenen Karte spielen, gegenüber denjenigen denen sie allein verantwortlich sind?
Den Menschen in unserem Land – Ihren Wählern!
Warum ist man in CDU / CSU, SPD oder den Linken einfach nicht mal ganz ehrlich und macht Tabula rasa [ schnellen Tisch ]?
Ihre
Initiative 20 / 70
wäre dafür die richtige Blaupause, damit ein neues, ausgewogeneres System des positiven Miteinanders entwickelt und realisiert werden kann.
Denn Ihr vorgestelltes Gesellschaftssystem lässt alle Menschen gleichermaßen profitieren und könnte verhindern, dass sich unser Land weiter in Vermögende und Habenichtse aufspaltet.
Die
Initiative 20 / 70
beschreibt eindrucksvoll ein System einer Gemeinschaft, in der es Spaß macht zu leben und in dem alle ein gutes Gefühl haben könnten.
Mit zusätzlichen
Milliardenzuschüsse für die Kurzarbeit,
die nichts anderes sind als versteckte Subventionen für „fette” und „profitgierige” Konzerne, lässt sich das vorgenannte niemals erreichen.
Mit freundlichen Grüssen
DIE VERFASSER
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Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Wir kämpfen seit 22 Jahren mit der Stimme der Demokratie für einen modernen Sozialstaat, sichere, langfristige Arbeitsplätze, sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme, sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme und für korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der Europäischen Union.