„Dampf ablassen”
Leserbriefe von DRSB - Lesern
Spezialausgabe zum Thema
„Riesterwahnsinn – Teil 2”
10. April 2010
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Die Leserzuschriften werden nach Themengebieten aufgeteilt und nach einem Zufallsgenerator ausgewählt.
An dieser Stelle weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die nachfolgenden Leserzuschriften vom DRSB e.V. nicht auf Wahrheit oder juristische Wahrhaftigkeit geprüft wurden und insofern ausschließlich die Meinungen der jeweiligen Autoren darstellen.
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E – Mail / anonymisiert
[ Originalabnahme ]
Das Wort am Sonntag
Provisionsfreie Beratung für Versicherungen auf dem Vormarsch?
Ursprung des Riesterwahns?
Die drei [ schlimmsten ] Stolper – Fallen [ sollte es heißen ]
Sehr geehrter Herr Piasetzky,
mit Aufmerksamkeit habe ich Ihre beiden Artikel gelesen.
Die heutige Meldung, dass das Bafin den deutschen Lebensversicheren misstraut – hatte ich Ihnen als pdf – Datei gesendet.
Nehme ich Ihre Betrachtung zur Provisionsfreien Beratung und zum Beispiel eine weitere Meldung hinzu, Fondsprofessionell [ vom 31. März 2010 ], in dem von einer
„rechtswidrigen Beratung
der Versicherungsmakler zur BAV geschrieben”
wird, so wird klar, hier gibt es viele gesetzlich ungeklärte Tatbestände.
Um eine private wirksame [ für den KUNDEN!!! ], ergänzende Altersvorsorge zu etablieren, sehe ich folgende Voraussetzungen zur Zeit nicht erfüllt:
1.
Es muss für den Bürger klar erkennbar sein, was die gesetzliche Rente leistet und zukünftig leisten wird.
Auch muss klar sein, ob der Ausstieg der Arbeitgeber aus deren paritätischen Finanzierung weiter so betrieben wird?
Denn nur dann kann ein Berater seriös die Lücke ermitteln und Angebote machen.
2.
Die Tätigkeit von Versicherungsmaklern, Honorarberatern, Verbraucherzentralen, Internetanbietern, Vereinen [ wie Bund d. Versicherten ] aber auch Fachjournalisten [ wie Stiftung Finanztest ] muss bezüglich deren Qualifikation, Vermittlung von Produkten, Beratung zu Produkten, deren Haftung und Entlohnung klar geregelt werden.
3.
Private Anbieter von Altersvorsorgeprodukten müssen einer wirklichen Kontrolle, Aufsicht und klaren transparenten Verwendung der Kundengelder unterliegen.
4.
Kundengelder, die zur Altersvorsorge dienen, also auch so deklariert werden, siehe Steuer, müssen gegen Insolvenz des Anbieters gesichert werden.
Hier kann ja nur der Staat eine wirkliche Garantie geben.
Wer sonst?
5.
Die Produktauswahl darf nicht schon vorher auf bestimmte Sparten beschränkt werden, deren steuerliche Absetzbarkeit muss sich klar auf den Begriff
„Altersvorsorgekonto”
beziehen, egal ob das ein Versicherungs-, Bank-, oder Fondsprodukt ist.
Das Steuerrecht muss sich dahingehend ändern, dass Beiträge zu dieser Altersvorsorge eingebracht werden, vom zu versteuernden Einkommen abgezogen werden [ Höhe kann ja je nach Alter begrenzt sein ]. Sobald diese Gelder vor dem 60 oder 65 LV kapitalisiert werden, sollen sie dem Einkommen wieder gut geschrieben, somit versteuert werden.
Altersvorsorge muss auch bei Hartz IV in einer bestimmten Größen erhalten bleiben. 750,00 Euro pro Lebensjahr reichen da nicht aus.
6.
Staatliche Förderung als direkte Zuzahlungen müssen sofort beendet werden, Staatliche Zuzahlungen dürfen nur die gesetzliche Rente fliessen, um zum Bsp. den Bürgern, mit einem nicht ausreichenden Rentenbeitrag [ zum Bsp. durch Minijobs, Arbeitslosigkeit, Geburt Kinder, oder Krankheit ] eine Mindestrente zu garantieren.
Solidarität muss erhalten bleiben.
7.
Alle Bürger sollten verpflichtet werden, in die gesetzliche Rentenkasse einzuzahlen, ohne Ausnahme!!!
Die Beitragsbemessungsgrenze muss drastisch erhöht, oder aufgehoben werden.
[ Siehe dazu auch der neue Antrag der Linken Drucksache Bundestag , Drucksache 17 / 1238 zur KV, gleiches könnte man auch bei der Rente tun ].
8.
Alles hat aber keinen Sinn, wenn der Großteil der Bürger vom immer weniger werdenden Netto nichts mehr für die Vorsorgeaufwendungen übrig hat.
Da man wohl davon ausgehen muss, dass diese genannten Voraussetzungen in baldiger Zukunft nicht erfüllt werden, ist der Weg dahin und die Strategie wohl der zurzeit wichtigste Punkt.
Ein Mittel wäre zum Bsp., mit einer Darstellung der Vor – und Nachteile zur Riesterrente ein allgemein verbindliches, von Steuer – und Rechtsanwälten geprüftes Dokument auf den Markt zu bringen und alle Vertriebe, besonders Makler – Verbände [ auch VbZ ] mit diesen Dokument zu konfrontieren.
Jeder Riester – Interessent erhält dieses Dokument und muss es zur Beratung als gelesen und verstanden unterzeichnen.
Das wäre Verbraucherschutz pur. Wer dann noch ein Riester – Produkt abschließt, dem ist nicht mehr zu helfen.
Das Allerschlimmste in diesem Land ist die Machtlosigkeit, das Tatenlose zusehen der Bürger, aller demokratischen Kräfte gegenüber der verfehlten Politik von Schwarzgeld, wie auch vorher von rot – grün.
Und weiter sterben in Afghanistan
unsere Soldaten einen sinnlosen Tod!
Nur damit Politiker Ihre Interessen durchsetzen können.
Auch das tatenlose Zusehen bei der Diskussion um die Gesundheitsreform, den ständigen Datenmissbrauch durch Behörden und Firmen, der ständigen Diffamierung von Hartz IV – Empfängern, des Lohndumpings, Zeitarbeit und andere Auswüchse der puren Ausbeutung, machen mich mehr als betroffen.
Dieser Staat hat sich mit den kriminellsten Kreisen
der Großindustrie / Finanzindustrie
zusammengetan, gegen das eigene Volk.
Dieser Staat führt Krieg gegen das eigene Volk.
Man sollte die Montagsdemos wieder beleben:
Wir sind das Volk
- und lassen uns nicht mehr fremd bestimmen!
Mit freundlichen Grüßen
DER VERFASSER
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E – Mail / anonymisiert
Hallo liebes DRSB – Team,
am 03. April 2010 fand ich folgenden Artikel zu Riester im Internet:
Wie Selbstständige an Riester – Rente kommen
[ Von Stuttgarter Nachrichten, am 03.04.2010 um 04:30 Uhr ]
Ob der Artikel ursprünglich am 01. April 2010 verfasst wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.
Wörtlich heißt es im dem Artikel:
Selbstständige und Riester – Förderung – das schließt sich keineswegs aus. Erstens besitzen die rund 350 000 gesetzlich pflichtversicherten Selbstständigen einen Eigenanspruch auf Riester-Zulagen. Zweitens kommen Verheiratete, deren Partner einen Riester – Vertrag bespart, in den Genuss der Förderung. „Voraussetzung dafür ist, dass der förderberechtigte Ehepartner einen eigenen Altersvorsorgevertrag besitzt und darauf die notwendigen Mindestbeiträge einzahlt”, erklärt Arno Gottschalk von der Verbraucherzentrale Bremen. Der selbstständige Gatte darf in diesem Fall einen separaten Riester-Vertrag abschließen und ebenfalls Fördermittel beantragen. Positiv: Das funktioniert, ohne dass der Selbstständige eigene Mindestbeiträge leisten muss. Er bekommt die jährliche Grundförderung von 154 Euro im Rahmen des abgeleiteten Zulagenanspruchs umsonst.
Verheiratete Selbstständige können auch aus eigener Kraft an Riester – Gelder gelangen. Das geht so: Der selbstständige Partner stellt seinen Gatten als Minijobber in seiner Firma an, im Gegenzug verzichtet dieser auf seine Rentenversicherungsfreiheit. Zwar muss der „Chef” jetzt jeden Monat ein paar Euro zusätzlich an die Rentenkasse abführen, aber dieser Trick beschert beiden die Berechtigung zur Riester – Förderung. Der Minijobber ist unmittelbar, der Ehepartner mittelbar zulagenberechtigt. Besitzen die Eheleute ein neu geborenes Kind, erhalten sie insgesamt 608 Euro jährlich an Zulagen.
Neben Geldgeschenken winken dem Paar attraktive Steuervergünstigungen. Beide können bis zur Höchstgrenze von 2100 Euro ihre Riester-Zahlungen als Sonderausgabe steuerlich geltend machen. Peter Kauth von Steuerrat24 weist allerdings auf eine Einschränkung hin: „Der Sonderausgabenabzug kommt nur für den unmittelbar begünstigten Ehegatten in Betracht.” Der Ehegatte mit abgeleiteten Zulagenanspruch besitzt hingegen keinen Steuerbonus. „Schöpft aber der unmittelbar förderberechtigte Partner den Steuerhöchstbetrag nicht durch eigene Beiträge und Zulagen aus, so kann er zusätzlich die Riester – Prämien des Ehegatten absetzen.” Bei hohen Einkünften können beide dadurch rund 1000 Euro an Steuer sparen.
Artikel Ende.
Ihre Hinweise auf die
Berufsfalle der Riesterrente zeigen immer deutlichere Spuren der
Hilfs- und Ahnungslosigkeit der Erfinder.
Ob Niels Nauhauser von der Stuttgarter Verbraucherzentrale bei diesem Artikel hilfreich zur Seite stand weis ich nicht.
Was sollen aber Nichtverheiratete oder Menschen machen, die keinen Partner mit einem Unternehmen haben?
Könnte in der Konstellation auch Guido Westerwelle eine Riesterrente abschließen?
Sein Lebenspartner ist doch Unternehmer?
Ich frage mich allen Ernstes, ob mit solchen Empfehlungen nach dem Riesterwahnsinn sich langsam auch ein Riesterschwachsinn breit macht.
Liebe Grüße
DIE VERFASSERIN
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Telefax / anonymisiert
Deutschland im Riesterwahn
Sehr geehrter Herr Piasetzky,
Ihre Leserschaft muss ja enorm sein, da laut Pressemitteilungen nur noch 5% der Bevölkerung glauben, mit einer Wohnriester ihr Eigenheim bauen zu können.
Trotz massivster Werbung ist das für die Bausparkassen eine schallende Ohrfeige.
Wann werden die Träumer
bei den Versicherungen und Bausparkassen endlich wach?
Ich möchte meinen langjährigen Kunden nicht verlieren und spreche die wunden Punkte der Riesterrente und der Rüruprente offen an.
Danach schließt natürlich keiner mehr eine Rentenpolice ab. Letztendlich ist mir dieses lieber als später vor einem Scherbenhaufen zu stehen und ich mir von meinen Kunden Vorwürfe machen zu lassen; aber alleine vom Sach – und Kompositgeschäft kann ich auf Dauer nicht leben.
Warum verweigern Sie
vertrauliche Gespräche mit der Assekuranz und gehen nur übers Internet?
Mit freundlichen Grüßen
DER VERFASSER
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E – Mail / anonymisiert
Riesterwahnsinn ohne Ende!!!…..???
Sehr geehrter Herr Piasetzky,
es klingt schon makaber, aber die Assekuranz hat sich mit Riester und Rürup ihr eigenes Grab geschaufelt.
Und der Totengräber Raffelhüschen läutet die Glocke.
In den Versicherungskonzernen herrscht blankes Chaos.
Nach Delta Lloyd und Aspecta stehen schon weitere sechs Gesellschaften in der Warteschlange, die den wirtschaftlichen Folgen des Riesterwahns nicht mehr standhalten können.
So wie ich Sie kenne, wurden vom DRSB bereits Lösungen für eine Rettung des von Rürup angerichteten Desasters entwickelt.
Warum spricht der GDV oder das zuständige Ministerium Sie hierauf nicht offen an?
Wartet man wieder ab, bis Sie
die richtigen Lösungen wieder im Internet präsentieren?
Mit freundlichen Grüssen
DER VERFASSER
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E – Mail / anonymisiert
[ Originalabnahme ]
Das Vermächtnis deutscher Professoren und Berater!
Riesterwahn ohne Grenzen?
Hallo und guten Tag, sehr geehrter Herr Piasetzky!
Mit Ihrem Reformvorschlag wären sämtliche Stolperfallen der Riesterrente verhindert worden. Wer hat also Interesse daran, unsere bis dato funktionierende Wirtschafts- und Sozialordnung ins Ungleichgewicht zu bringen?
Sind die verantwortlichen Politiker hierbei Täter oder Opfer?
Auf welcher Seite stehen Rürup und Raffelhüschen?
Gehen die beiden Professoren
immer noch durch den Haupteingang der Versicherungsgesellschaften in die Vorstandsetagen?
Ich kann es mir eigentlich nicht mehr vorstellen.
Um überhaupt noch eine Rettung der Altersvorsorge in Deutschland zu erreichen, sollten die Unternehmensberater von McKinsey und Berger sowie alle Professoren sofort aus allen Ministerien, Ämtern und Vorstandsetagen der Assekuranz verbannt werden, bevor sie noch mehr Unheil bei uns anrichten können.
Mit freundlichen Grüssen
DIE VERFASSER
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E – Mail / anonymisiert
06. April 2010
Lebensversicherer im Visier der BaFin!
Guten Tag Herr Piasetzky,
die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
„misstraut dem Geschäftsgebaren deutscher Lebensversicherer”,
vermeldete die Financial Times Deutschland in ihrer Onlineausgabe.
Sie haben wieder einmal richtig gelegen!
Woher haben Sie diese Topinfos alle her?
Stein des Anstoßes sind immer häufiger skurile Kapitalprodukte, über die die BaFin nun detaillierte Angaben von den Lebensversicherern verlangt.
Seit einigen Jahren wächst der Anteil des Einmalbeiträge am Neugeschäft rasant an und zeigt damit wie schrottig die Riesterrente im Grunde ist. Das kaputte Modell Rürup nimmt ja schon niemand mehr in den Mund.
Doch wie von Ihnen bereits vor Monaten berichtet, gleicht diese Entwicklung einer gefährlichen Gratwanderung mit hohen Risiken und Nebenwirkungen.
Noch immer gibt es keine verlässlichen Informationen darüber, in welchem Ausmaße die Lebensversicherer sogenannte
Abbruchversicherungen zur Neukundenakquise
nutzen oder genutzt haben, wie es aus Verbraucherschutz – Kreisen [ Hamburg/Castello ] und hinter verschlossenen Türen in der Branche zu hören ist.
Wartet hier etwa schon
das nächste Finanz – Desaster auf die Branche?
Schrotti / Klamotti!
So muss man die Leistungen der meisten Vorstände in der Branche bezeichnen.
Kosten sparen durch Betriebsschließungen!
Kosten sparen durch Massenentlassungen!
Nichts Können und nichts dazugelernt!
So präsentiert man sich seit Jahren in der Öffentlichkeit. AWD, DVAG, MLP und OVB sei „Dank”, denn nur durch diese moralfreien Umsatzklopper fiel jahrelang nicht auf, dass die Branche mit ihren Latein am Ende ist.
Keine Ideen / kein Konzept / keine Zukunft!
Jetzt rächt sich, dass in den meisten Topetagen Ex – McKinsey – Berater einziehen durften, die vom Geschäft keine Ahnung haben und die Branche regelrecht ausschlachten.
Auch so kann man eine ganze Branche problemlos hinrichten.
Gier statt Werte / Betrug statt Moral / Vorteilsnahme statt Vertrauen.
Wann öffnen Sie endlich Ihr komplettes Archiv und berichten über die Fäulnis in der ehemals gesunden Branche?
Mit freundlichen Grüssen
DER VERFASSER
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Deutscher Rentenschutzbund e.V.
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