dampf ablassen 07 08

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

Redaktionsteam

Leitung:

Udo Johann Piasetzky Andreas Kallen Hans – Josef Leiting

Düsseldorf, den 16. Februar 2008

 

 

Dampf ablassen
Das demokratisch soziale Ventil - 07. Kalenderwoche 2008

Leserbriefe von DRSB - Lesern

 

 

Die Leserbriefe wurden nach Themengebiete aufgeteilt und nach einem Zufallsgenerator ausgewählt.

Der DRSB e.V. versichert allen Lesern, dass der Wunsch nach Anonymität respektiert und gewahrt bleibt.

 

An dieser Stelle weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die nachfolgenden Leserzuschriften vom DRSB e.V. nicht auf Wahrheit oder juristische Wahrhaftigkeit geprüft wurden und insofern ausschließlich die Meinungen der jeweiligen Autoren darstellen.

 

 

1. Leserbrief / anonymisiert

 

Herrn Udo Piasetzky

c/o Deutscher Rentenschutzbund e.V.

Ikenstraße 8

40625 Düsseldorf

 

XXXXXXXX, den 01. Februar 2008

 

 

Verarmung breiter Volksschichten in Deutschland

 

Sehr geehrter Herr Piasetzky,

 

Deutschland, so scheint es für andere EU – Staaten, ist trotz hoher Staatsverschuldung, anziehender Inflation, Banken- und Finanzkrise sowie einem stetig zurückgehenden Wirtschaftswachstum immer noch ein sehr reicher Staat.

 

Wie sonst könnten wir fortwährend den Zahlmeister der EU spielen mit einem gegenwärtig jährlichen Nettobeitrag von mehr als

 

10 Milliarden Euro.

 

Deutschland alimentiert Heerscharen von Armutsflüchtlingen aus aller Herren Länder und finanziert darüber hinaus kostspielige Auslandseinsätze der Bundeswehr.

 

Parallel dazu verarmen immer mehr deutsche Bürger oder werden spätestens nach dem Renteneintritt durch Altersarmut im erschreckenden Ausmaß bedroht.

 

Nach den Erkenntnissen der OECD ist das Rentenniveau für einen deutschen Durchschnittsverdiener mit 45 Beitragsjahren in Deutschland als Folge der jüngsten Rentenreformen von 48,7% auf 39,9% des Bruttoeinkommens dramatisch abgesunken.

 

Die gesetzliche Rente wird aber noch weiter rapide absinken.

 

Im Durchschnitt der von der OECD untersuchten Mitgliedsstaaten hingegen kann ein

heute 20-jähriger Durchschnittsverdiener, der seine Tätigkeit aufgenommen hat, mit einer Rente in Höhe von

 

58,7% seines Bruttoverdienstes rechnen.

 

Die Hauptursachen des deutschen Renten – Desasters ist die Tatsache, dass über Jahrzehnte deutsche Politiker die deutschen Sozialkassen für versicherungsfremde Leistungen regelrecht ausgeplündert haben.

 

Laut OECD – Bericht musste so etwas zu explodierenden Beiträgen bei massiv sinkenden Leistungen führen. Die Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre ist somit nichts anderes als eine verschleierte Rentenkürzung.

 

Der Leiter des Sachverständigenrates der Bundesregierung und Wirtschaftsweise

 

Bert Rürup,

 

wird nun nicht müde, den deutschen Bürgern eine unbrauchbare private

Zusatz – Vorsorge für das Alter ans Herz zu legen. Darüber hinaus versucht dieser merkwürdige

„Wirtschaftsweise”

seine Fehler zu vertuschen und die Bürger auf eine Grundrente einzustimmen.

 

Dass bereits heute der Anteil der Rentner, die auf die Grundsicherung im Alter, also die Sozialhilfe angewiesen sind, rasant anwächst, ist schon lange kein Geheimnis mehr.

 

Spätestens in 10 Jahren

entwickelt sich das zu einem „echten Problem”.

 

Millionen deutscher Bürger sind trotz der staatlichen Förderung außerstande, Beiträge für einen Riester- oder Rürupvertrag aufzubringen.

 

Langzeitarbeitslose, Geringverdiener oder auch alleinverdienende Mütter oder Väter haben angesichts der exorbitant steigenden Lebensmittel-, Energie- und Mietnebenkosten buchstäblich keinen Cent übrig, den sie auf die Seite legen könnten.

 

Solche Familien trifft es doppelt hart, denn wegen geringer Beiträge in die Rentenkasse müssen sie einmal mit einer gesetzlichen Rente auskommen, die vielfach sogar unter der Grundversorgung liegen wird.

 

Die gezielte Verarmung breiter Volksschichten

in Deutschland beginnt jedoch schon vor der Verrentung.

 

Mit den unseligen „Hartz IV – Modellen” hat sich der größte Sozialabbau in der Geschichte der Bundesrepublik vollzogen.

 

Doch selbst das mickrige Arbeitslosengeld II erhält man erst dann, wenn man praktisch seine gesamten Ersparnisse ausgegeben hat. Lebensversicherungen, die von den Politikern immer wieder als Altersvorsorge empfohlen wurden, müssen unter Verlusten gekündigt, Sparguthaben bis auf niedrige Freibeträge verbraucht werden.

 

Bürger die sich in häuslicher Gemeinschaft mit einem Ehe- oder Lebenspartner befinden, der ein Einkommen über den Sozialhilfesätzen bezieht, muss sich von diesem Partner unterhalten lassen und bekommen überhaupt nichts.

 

Der statistische vermeldete Rückgang der Arbeitslosigkeit grenzt nicht nur an Rosstäuscherei, sondern ist gewollte Volksverdummung.

 

Es sind doch vorwiegend so genannte „1 – Euro – Jobs” entstanden, die so niedrig entlohnt werden, dass noch Hartz – IV – Zuschüsse gegeben werden müssen, sowie Stellen bei Zeitarbeitsfirmen, wobei ein Großteil der Vermittelten bereits nach einem Jahr wieder auf der Straße stehen.

 

Es kann keine Rede sein von einem sicheren Arbeitsplätzen, die verlässliche Lebensplanungen ermöglichen, denn wegen Arbeitslosigkeit in Frührente geschickte Bürger, Kurzarbeiter oder Teilnehmer an „arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen” wie Fortbildungskursen erscheinen ohnehin nicht mehr in der Arbeitslosenstatistik.

 

Scheinheilig ist auch die Empörung der Politiker über die jüngst bekannt gewordenen Millionengehälter der Manager. Während Politiker noch über die

 

„schamlose Bereicherung”

 

lauthals lamentieren, haben sie nicht die geringste Hemmung, sich ungeniert aus der Steuerkasse zu bedienen, wobei sich nicht wenige zusätzlich als Lobbyisten von Konzernen zusätzliche Unsummen in die Tasche stecken.

 

Die Politiker aus CDU / CSU, SPD, Grünen und besonders der FDP bringen dadurch nicht nur großes Leid über Millionen deutsche Bürger und ihre Familien, sie verursacht auch gesamtwirtschaftliche Schäden in vielfacher Milliardenhöhe.

Da ist es beruhigend zu wissen, dass in einem „Dorf” an der „Düssel” eine Gruppe von verantwortungsvollen Bürgern schonungslose Aufklärungsarbeit und zähen Widerstand leistet.

 

Wir haben die Veröffentlichungen Ihres Vereins einer sehr kritischen Analyse unterzogen und mussten einstimmig feststellen, dass die DRSB – Vorschläge zur Rentenversicherung auf einen Schlag die Problemzonen in Deutschland beseitigen können.

 

Beigelegt zu diesem Schreiben erhalten Sie die Kurzbeschreibungen unserer Lebensläufe.

 

Was können oder dürfen wir für den DRSB e.V. machen?

 

Nur durch Schimpfen über

„die da oben”

wird sich nichts ändern.

 

Es wird also höchste Zeit, die politischen Versager und Absahner in unserer schönen Republik zum Teufel zu jagen und sie für die angerichteten Schäden in die Verantwortung zu nehmen.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

DIE VERFASSER

 

 

2. Leserbrief / anonymisiert

 

 

Herrn

Hans – Josef Leiting

- Rentenkommission –

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

Ikenstraße 8

40625 Düsseldorf

 

 

XXXXXXX, den 05. Februar 2007

 

 

Das Bochumer Nokia – Syndrom

 

Sehr geehrter Herr Leiting,

 

die stärksten Magneten für Arbeitsplatz- und Unternehmensverlagerungen bilden die

 

12 neuen EU – Mitgliedstaaten,

 

wo etwa 65% der großzügig subventionierten Unternehmen ihre neue Betriebsstätten aufschlagen.

 

Bei uns in Deutschland schlagen die Wogen der Empörung hoch, weil der Handykonzern Nokia ein deutsches Werk zusperren und nach Rumänien verlegen möchte.

 

Das plötzliche Ereignis ist aber keine finnische Krankheit, denn laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden wurden seit dem Jahr 2000 rund

 

200.000 deutsche Arbeitsplätze

 

von deutschen Unternehmen ins Ausland verlegt.

 

Allein in den zurückliegenden 5 Jahren wanderten

 

188.000

sicher geglaubte Arbeitsplätze

 

in andere europäische Staaten sowie nach China ab.

 

Nach den Ermittlungen des Statistischen Bundesamtes haben rund 14% der deutschen Unternehmen sichere deutsche Arbeitsplätze in ausländische Werke einfach

 

„umgesiedelt”.

Weitere 4% planen derartige Maßnahmen noch bis 2009 durchzuführen und werden damit geschätzte weitere

40.000

sicher geglaubte Arbeitsplätze

 

für Deutschland vernichten.

 

Wettbewerbs- und Steuervorteile sowie niedrigere Lohnkosten sollen die Hauptmotive sein. Auch bessere Positionierungsmöglichkeiten im globalen Wettbewerb und ein einfacherer Marktzugang werden von den meisten

 

Arbeitsplatzvernichtern

 

als vertretbare Gründe für die Unternehmensumsiedelung angesehen.

 

Nach kritischen Erfahrungen am neuen Standort und der einhergehenden Verschlechterung der Produktqualität kehren viele

 

Globalisierunsphantasten

 

reumütig nach Deutschland zurück. In vielen Fällen wurden sie dann ihrem Know – How beraubt, sodass ein Neuanfang in unserem Land die einzige Überlebungschance darstellte.

 

Besonders mittelständische Unternehmen, die mit tollen Versprechungen nach China gelockt wurden, mussten diese schmerzhaften Erfahrungen durchlaufen.

 

Kann der DRSB e.V. einmal überprüfen, wie hoch die

entstandenen volkswirtschaftlichen Schäden tatsächlich sind?

 

Das Nokia – Syndrom in Bochum ist beileibe keine finnische Krankheit, sondern auf das Versagen der Politiker in Berlin und Brüssel zurückzuführen.

 

Vielen Dank für Ihre geleistete Arbeit für alle deutschen Bürger. Machen Sie weiter so!

 

Auf Ihre Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüssen aus XXXXXXXXX

 

DER VERFASSER

 

 

 

DRSB

 

Wir kämpfen seit 20 Jahren mit der Stimme der Demokratie

für

einen modernen Sozialstaat,

sichere, langfristige Arbeitsplätze,

sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,

sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,

und für

korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.

 

 

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