„Dampf ablassen“
LeserbriefevonDRSB -Lesern
Spezialausgabe zum Thema
Die „lieben“ Eurobonds
04. Juli 2012
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Die „lieben“ Eurobonds
Es ist schon äußerst erstaunlich, dass in Zeiten der gegenseitigen Blockadepolitik und im Vorfeld der Bundestagswahlen im Deutschen Bundestag eine 2 / 3 Mehrheit zustande kommt.
Was sind die Gründe dafür?
Im Stile der Einwandvorwegnahme „dürfen“ einige Parlamentarier gegen die Rettungsaktionen stimmen.
Unter dem Strich sind natürlich alle Parlamentarier darin interessiert, ihren Sitz im Deutschen Bundestag nicht zu verlieren.
Wenn nützen letztendlich die Eurobonds?
Ohne Zweifel haben die „armen Südstaaten“ in Europa Angst vor weiteren Attacken der Ratingagenturen und den damit verbundenen Zinserhöhungen. Deren Interessenlage ist somit mehr als verständlich.
Also sind sie für die Eurobonds und einen einheitlichen Zinssatz sowie einen Haftungsverbund.
Allein nur wegen der geographischen Nähe zu Griechenland wurde Zypern von den amerikanischen Ratingagenturen herabgestuft. Bei einem Blick auf die Landkarte wird jedem Menschen klar, dass auch Deutschland sehr nahe an den „armen Südstaaten“ liegt. Wird das der Grund sein, warum demnächst unter anderem auch Deutschland von den amerikanischen „Freunden“ herabgestuft wird, weil Deutschland und die anderen „reichen Nordstaaten“ die Schuldenlast auch nicht mehr tragen können? Reicht dann der „Bonitätshebel“ Deutschland für den Euro auf einmal nicht mehr aus?
Bankgeschäfte sind im eigentlichen
Sinne immer nur reine Zinsdifferenzgeschäfte.
Im internationalen Bankgeschäft lässt sich nicht mehr feststellen, wer Ross und Reiter und somit wer alle Nutznießer eines Zinsdifferenzgeschäftes gegen den Euro sein wird.
Alle Banken und Versicherungen in Deutschland sind international verbunden. Das angesparte Altersvorsorgevermögen ist von den Instituten international angelegt. Die Fragen lauten somit:
1.
Welchen kurz – und langfristigen Wert
haben die ausländischen Kapitalanlagen mit Eurobonds?
2.
Welchen kurz – und langfristigen Wert
haben die ausländischen Kapitalanlagen ohne Eurobonds?
Ohne Zweifel stehen ausländische Kapitalanlagen ohne Eurobonds in den Büchern von Banken und Versicherungen unter einem enormen Bewertungsdruck. Unterzieht man die Bilanzen jeweils einer statischen und einer dynamischen Betrachtung, so werden in beiden Fällen unabhängig voneinander für die Banken und Versicherungen die Probleme nicht kleiner. Bei einer rein statischen Betrachtung wird die Aktiva der Bilanz unter großen Druck geraten, während die Verpflichtungen auf der Passiva unverändert bleiben.
Bei einer dynamischen Betrachtung können aus den Kapitalanlagen die gesamten Verpflichtungen aus den Lebens- und Rentenversicherungen zukünftig nicht mehr planmäßig bedient werden, wenn kein neues Geld mehr eingepflegt wird.
Es scheint so, als ob die
Eurobonds nur ein Retter auf Zeit sein können.
Ein „Perpetuum mobile“ der Kapitalerhaltung, welches ewig in Bewegung bleibt, gibt es in der Finanzwelt nicht.
Es gibt immer nur Gewinner und Verlierer.
H.S. aus Berlin
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Eurobonds und Altersvorsorge
Für alle, mit denen wir gesprochen haben, hat sich die SPD von ihrem eigenen Modell „Riesterrente“ völlig überraschend verabschiedet. Aus der Sicht der SPD sollen ausschließlich die hohen Vermittlungsprovisionen und Verwaltungskosten schuld daran sein, dass die Riesterzulagen nicht zur Altersvorsorge bei den Bürgern ankommen. Wie immer bei den Politikern:
Schuld sind immer die anderen.
10 Jahre will die SPD nicht mitbekommen haben, dass der Namensgeber Walter Riester und der „Rentenpapst“ Bert Rürup aus den eigenen Reihen das Modell ins Volk getrieben und über Strukturvertriebe an dem Riesterdebakel kräftig mitverdient haben?
Jetzt soll auf einmal wieder die „alte“ betriebliche Altersvorsorge herhalten, welche wesentlich kostengünstiger sein soll und bei Auszahlung ebenfalls voll zu versteuern ist und die gesetzlichen Krankenkassen beglückt? Andererseits macht die SPD den doppelten Flick – Flack und stimmt uneingeschränkt für die Einführung des Eurobonds, welches demnächst der Steuerzahler alles ausgleichen muss.
Per Saldo
zahlt der Bürger drei Mal für seine Altersvorsorge:
Im ersten Schritt
zahlt der Bürger aus dem Nettoeinkommen die Beiträge zur Altersvorsorge.
Im zweiten Schritt
zahlt der Bürger seine Riesterzulage über die direkten und indirekten Steuern.
Im dritten Schritt
zahlt der Bürger über die Eurobonds den Erhalt seines eigenen Altersvermögens selbst.
Ein „tolles“ Modell für die gierigen Kapitalisten.
Und zum krönenden Abschluss darf der Bürger seine Riesterrente bei Auszahlung nochmals nachgelagert voll versteuern.
Und alle sollen sich tierisch darüber freuen!
Ihr da in Berlin! Hallo – Ihr da im Bundestag! – Tickt ihr noch richtig?
Beste Grüsse aus XXXXXXXXXX
DIE VERFASSER
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