Dampf ablassen – 19. Juni 2012

Dampf ablassen
Das demokratisch soziale Ventil – 25. Kalenderwoche 2012

LeserbriefevonDRSB - Lesern

 

19. Juni 2012

 

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An dieser Stelle weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass die nachfolgenden Leserzuschriften vom DRSB e.V. nicht auf Wahrheit oder juristische Wahrhaftigkeit geprüft wurden und insofern ausschließlich die Meinungen der jeweiligen Autoren darstellen.

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Email / anonymisiert

 

Spanien vor dem totalen Finanz – Kollaps

 

Hallo Herr Piasetzky,

 

sitzen in Ihrem Verein tatsächlich keine Hellseher? Was viele Bankfachleute heute vorhersagen haben Sie bereits vor vier Jahren [ 2008 ] sachlich und trocken berichtet. Jetzt schätzt der Internationale Bankenverband den Vorsorgebedarf spanischer Banken ebenfalls auf bis zu 300 Milliarden Euro. Eine Summe die beim DRSB bereits mehrfach genannt wurde. Vieles erinnert an Ihre Berichterstattung zum Niedergang von Irland. Ich erlaube mir Sie zu zitieren:

„Eine Rettung der spanischen Wirtschaft ist technisch bald unmöglich. Die Fehlsummen sind für jede erdenkliche Rettungstat zu groß “.

Nur zwei Sätze wie in Stein gemeißelt – aber leider die volle Wahrheit. Nach der Ansicht des Bankenverbandes sprechen zwei Faktoren dafür, dass das schlimmste Szenario mit 300 Milliarden Euro Vorsorgebedarf wahrscheinlich ist. Zum einen ist das wirtschaftliche Umfeld in Spanien mit einer Arbeitslosenquote von zurzeit rund 26% wesentlich schlechter als in Irland. Zum anderen sind die Immobilienpreise in Spanien – bei einer Million leerstehenden Häusern – noch stärker gefallen als auf der Alptraum – Insel. Nach vorsichtigen Berechnungen der Investmentbank Barclays liegt die Kreditausfallquote auf bis zu 28% und entspricht damit fast 40% des spanischen Bruttoinlandsprodukts. Auch das hat Ihr Verein exakt vorhergesagt.

Zufall oder Können?

 

Liebe Grüße aus XXXXXXXXXXX

DER VERFASSER

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Email / anonymisiert

Sprengsatz Spanien

 

Sehr geehrter Herr Piasetzky

 

manchen aufmerksamen Beobachter erinnert die Entwicklung an den wirtschaftlichen Niedergang von Irland. Es gibt viele Parallelen zwischen beiden bankrotten Euro – Ländern, denn in guten Jahren – bis 2007 – erlebten sie einen gewaltigen ungesunden Bauboom, der durch günstige Zinsen und ausländischen Kredit angefacht wurde. Damals hielt ich Ihre Warnungen für überzogen. Die Wirtschaft von Spanien wuchs, die Löhne stiegen gigantisch, Staatsdefizite und Schulden waren niedrig. Mindestens 6 Jahre lang galten Irland und Spanien als ökonomische und fiskalische Musterschüler Europas. Lediglich die einsame Stimme des DRSB warnte vor dem Losbrechen des Unheils. Nur die Stimme von Udo Piasetzky versuchte auf die Katastrophe hinzuweisen.

 

Vergeblich!

Als aber die Fiebertraum – Blase platzte, brach das Unheil los. Irlands Banken erlitten schon in der ersten Welle der US – Finanz- und Wirtschaftskrise im Herbst 2008 gewaltige Verluste. Wie von Ihnen, mein lieber Udo Piasetzky, richtig prognostiziert wurden immer mehr Kredite notleidend. Spanien konnte sich kurze Zeit besser darstellen, weil die spanische Bankenaufsicht extrem riskante Geschäfte untersagt hatte. Die oberfaulen Kredite begannen das marode System zu fressen. Der Wunsch nach deutschen Euros stieg in astronomische Höhen. Der heutige grob geschätzte Vorsorgebedarf liegt bei mindestens 350 bis 400 Milliarden Euro. Sie haben sich damals also um rund 100 Milliarden Euro verschätzt. Ist kein Beinbruch, denn Sie lagen mit Ihren Befürchtungen absolut richtig.

Fieberhaft versucht die Madrider Staatsführung durch undurchführbare Sparpläne und Strukturreformen das Ruder herumzureißen. Selbst wenn die Strukturreformen greifen sollten, was ich stark bezweifle, wird es noch ein steiniger Weg auf alle Spanier warten.

Zur Korrektur der Fehlentwicklungen wartet man wieder auf „frisches” deutsches Geld. Wir wären völlig verrückt, wenn wir auch nur einen „müden” Euro den Spaniern schenken würden. So lautete schon vor mehr als vier Jahren Ihre nüchterne Aussage. Sie haben damit Recht behalten. Spaniens Rezession wird noch sehr lang und sehr zäh sein. Ihre Sonderinfobrief habe ich deshalb in meinem Tresor liegen. Es ist für mich ein historisch wertvolles „Stück” Papier. Eigentlich sehr Schade, dass der kluge Kopf aus Düsseldorf nicht unsere Politiker in Berlin berät.

 

Mit freundlichen Grüssen

DIE VERFASSER

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