Infobrief – 08. Dezember 2012 / Macht Ägypten mobil?

Macht Ägypten mobil?

 

Angesichts der unübersichtlichen Verhältnisse in Ägypten wird der Ruf in Kairo nach einer starken Hand immer lauter. Das sollte den Politikern in Washington, Tel Aviv, Brüssel und Berlin zu denken geben.

 

Die Mehrheit der Ägypter bäumt sich auf, sodass das islamistische Ägypten mobil macht. Die islamistische Mehrheit im Land wünscht sich eine vom Islam geprägte Lebensweise und Gesellschaft. Schon nach dem Sturz von Husni Mubarak war diese Entwicklung klar erkennbar. Die Pseudoangebote zum demokratischen Dialog waren deshalb lediglich ein Trugschluss der westlichen Demokratien. Nun möchte man mit der Hilfe von NGO´s und willfährigen ägyptischen Demokratiefanatikern Mursi in seine Schranken weisen.

Ausgerechnet die neue Verfassung

soll angeblich die Ägypter tiefer spalten wie niemals zuvor.

In fast schon euphorischer Weise berichten die westlichen Medien über das vermeintliche post – revolutionäre Ägypten. Als Beweis und Alibi dienen die paar hundert demonstrieren Ägypter auf dem Tahrir – Platz und vor dem Präsidentenpalast. Barack Obama versucht in Telefonaten mit Präsident Mursi  zu  retten – was noch zu retten möglich erscheint. Ganz am Ende wird dieser Aktivismus Ägypten völlig aus der demokratischen Spur werfen. Das künftige Gesicht Ägyptens, das in der neuen Verfassung fixiert werden soll, hat sich bereits gravierend verändert. Gegen den Willen der islamistischen Mehrheit läuft im Land nichts mehr. Der gesamte Nahe Ostern befindet sich im Umbruch und pro – westlich orientierte Kräfte können diese Entwicklung nicht mehr aufhalten. Die USA wollen ein Abdriften in den Islamismus um jeden Preis verhindern.

 

Präsident Mursi und seine Muslimbrüder bestätigen die schlimmsten Befürchtungen der Kritiker und Warner in Washington, die immer davon ausgingen, dass die Islamisten >entgegen ihren Beteuerungen< nie bereit waren, eine „rein“ demokratische Gesellschaft am Nil zu akzeptieren. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass die Barack – Initiative oder andere westliche Proteste geeignet sind, Ägypten aus der inszenierten Krise zu führen.

Mursi und die Muslimbrüder

sind weder der Opposition noch dem Westen einen Millimeter entgegengekommen.

Man  bezeichnet sogar schon die Demonstrationen als Werk von bezahlten Krawallmachern, amerikanischen Schlägern und ausländischen Agenten. Diese sehr aggressiven Formulierungen stammen eindeutig aus dem reichhaltigen  Wortschatz von Mubarak und Assad und müssen Zweifel daran aufkommen lassen, ob ein westlich geprägter Dialog überhaupt noch Sinn machen kann. Ägypten wird nicht in unsinniger, blutiger Gewalt versinken, denn die Armee wird vermutlich der ausufernden Gewalt ein baldiges Ende setzen. Man hat bereits die Amerikahörigen in fast allen Bereichen isoliert und geächtet.

 

„DAS“ – was man in westlicher Euphorie – verfrüht – als „DEN“

Arabischen Frühling

feierte, hat es so nur in der Wahrnehmungssteuerung der Medien gegeben. Ägypten ist von einer Demokratie und von der Rechtsstaatlichkeit nach westlichem Muster meilenweit entfernt. Die Hegemonialpolitik der USA ist quasi auf breiter Front gescheitert. Das ist selbst durch das massive PERCEPTION MANAGEMENT aus Washington nicht mehr zu vertuschen.

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