Gastbeitrag von Ewald Eden / Brot für die Welt?

Gastbeitrag

von

Ewald Eden

Brot für die Welt?

 

Für wen ist denn das „Brot für die Welt“ in der Welt – und wessen Hunger wird damit gemindert? Teufel noch mal – was für ein Haufen Geld auf einem Haufen … so rutschte es mir am Morgen lautstark aus der Kehle, als mir die Zahlen aus der Morgenzeitung heraus ins Auge sprangen.

 

Siebenhundertdreiundfünfzigtausend Euro – das sind ja immer noch

Einemillionvierhundertfünfundvierzigtausendsiebenhundertsechzig Deutsche Mark.

In Zahlen sieht es ein wenig klarer und begrifflicher aus:

753.000,00 Euro oder 1.445.760,00 D – Mark

haben die Evangelischen, die Menschen im Oldenburger Land im zu Ende gehenden Jahr mit warmen Händen für

Brot für die Welt“

gespendet. Ein „Rekordergebnis“ sei das, wie er stolz der Welt verkündete, der Kirchenmensch aus der oberen Hierarchie der Oldenburger Diakonie.

 

Nun sag mir nur nicht jemand, dass man das Wort Teufel nicht benutzen soll, wenn man über die Belange irgendeiner Kirche spricht. So manch Bruder oder auch wohl Schwester in der Kirchen Diensten steht nämlich dem Kerl mit den Hörnern und dem Klumpfuß unter dem Schwanz ein gehöriges Ende näher als seinem gekreuzigten Bruder – auch wenn sie es anders sagen.

 

Der Mensch soll nämlich ja nicht glauben, dass jeder Heiligenschein, den er zu Gesicht bekommt, auch ein echter sei – ganz gleich, was der Mensch darunter auch für einen Amtstitel vor sich herschiebt, oder wie großformatig das Kreuz auch ist, welches ihm vor der Brust baumelt.

 

Was hat er noch gesagt,

der Öffentlichkeitssprecher der Oldenburger Lutheraner?

Mit dem Geld könnten viele Projekte in Hungerländern der Erde unterstützt werden. Da ist doch die Frage erlaubt, auf welche Projekte der Herr denn nun abzielt. Muss da nicht zuerst einmal das Loch von viereinhalb Millionen Euro gestopft werden, das durch die Spekulationslust von kirchlichen Vermögensverwaltern und als Folge der

Lehmann Brüder“

Skandale in die Kirchenkassen gebrannt worden ist? Was innerhalb des Kirchengefüges auf dem Gebiet der schlichten Geldgier und

subtiler Zockerambitionen

auf Kosten und zu Lasten der Allgemeinheit noch alles zu Tage treten wird, das weiß doch noch kein Mensch – zumindest außerhalb der inneren kirchlichen Mauern nicht.

 

Um allein den Schaden, der durch das wilde Spekulieren mit Kirchengeldern im Gestrüpp der Hedgefonds entstanden ist, wieder auszugleichen, allein dafür müssen – und werden die Menschen im Oldenburger Kirchenland sechs Jahre lang ein solches Rekordspendenergebnis über die Klingelbeutel und die Kollektenteller in ihren Gotteshäusern erbringen.

 

Die Beule im Vertrauen der Menschen in ihre Kirchenoberen, die wird hoffentlich noch lange zu sehen sein, und hoffentlich auch die Mitglieder der Religionsgemeinschaften ermutigen, ihren Vertretern in der Leitung der Firma Kirche besser auf die Finger zu schauen.

 

Ich frage mich, warum der Baas über allem seinen erdlichen hauptamtlichen Mitarbeitern nicht mal gehörig das Fell versohlt, wenn sie laufend in seinem Namen soviel dummes Zeug machen.

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Kommentar zum Artikel
  1. Mich hat der bedeutungsvolle und sehr nachdenklich stimmende Beitrag von Ewald Eden nur darin bestärkt solchen Sündern vor dem Herrn die Zustimmung zu verweigern, mögen sie auch noch so sehr sich angeblich für gute Zwecke einsetzen wollen.
    Sie sollten besser mit ihrer ausgestatteten Macht, die Regierungen jeden Tag aufs Neue zwingen , von kriegerischen Unternehmungen abzulassen und nicht beispielsweise am Hindukusch gar Deutschland verteidigen wollen. Jeder Euro in die Infrastruktur dieser “armen Länder mit ihren Menschen” und die Wirtschaft stärken, bringt mehr für a l l e Menschen dieser Welt, nicht nur für die Gläubigen.
    Doch noch wird es ein Rufen in die Wüste sein, aus der wegen der connections der Kirchenhierarchie mit den Mächtigen dieser weltlichen Umstände kein Echo ertönen kann.

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