Sonderinfobrief – 21. November 2012 / Letzte Ausfahrt Athen?

Letzte Ausfahrt Athen?

 

Die Beratungen der Finanzminister waren wie schon seit Monaten wieder extensiv. Im Diplomatendeutsch heißt so etwas im Klartext:

Es gab heftige, kontroverse und dynamische Diskussionen.

12 Stunden Beratung und dennoch keine Einigung – „DAS“ sagt doch quasi alles! Die sogenannte Euro – Gruppe ist erneut daran gescheitert, sich auf eine praktikable Lösung für weitere Hilfszahlungen an Griechenland zu einigen. Das überschuldete Land der Helenen bekommt erst mal kein frisches Geld mehr. Es gibt ohnehin keinen „PLAN“ – wie, wodurch und wann – die Finanzierungslücken geschlossen werden könnten. Im Pilotendeutsch nennt man so etwas:

Blindflug.

Und nun steht – wie bereits vom DRSB vor 23 Monaten korrekt vorhergesagt – auch noch Frankreich vor der Euro – Tür. Der clevere CDUler Wolfgang Schäuble fürchtet deshalb zu Recht massiven Ärger mit den Menschen in unserer Heimat und im Bundestag. Woher genau die vielen Milliarden Euro Mehrkosten für Griechenland kommen sollen, weiß auch der deutsche Finanzminister nicht mehr. Athen, Madrid, Rom, Lissabon und Paris sind Fässer ohne Boden. Selbst die  zwei zusätzlich gewährten Jahre für Athen – zur Linderung des Schuldenproblems – sind keine Erleichterung für Griechenland und die EU. So etwas nennt man im Ärztedeutsch:

Unnötige Verlängerung der Leiden.

Auch die Geldgeber – Troika kennt die genaue Höhe der Mehrkosten nicht. Sind es „nur“ 33 Milliarden Euro? Sind es schon 42 Milliarden Euro? Oder doch schon wie befürchtet 60 bis 70 Milliarden Euro? Die Frage, ob das bereits bewilligte Geld gestreckt werden kann – etwa durch einen Zinserlass oder durch einen Schuldenschnitt für Griechenland, ist schlichtweg ein böser Witz der fehlgeschlagenen Europolitik.

Griechenland steht vor der Pleite.

Die Eurogruppe und selbst der Internationale Währungsfonds [ IWF ] sind mit ihrem „FINANZ – LATEIN“ am Ende. „DAS“ wissen alle Beteiligten sehr genau. Wenn fast zwölfstündige Beratungen nicht ausreichen, eine sinnvolle und machbare Lösung zu finden, dann hilft auch jede weitere Stunde nicht weiter. Doch die Zeit drängt.

Letzte Ausfahrt Athen?

Ein sofortiger EURO – BREAKE – UP wäre für alle Euroländer die sauberste und sinnvollste Lösung. Alles andere „Verschlimmbessert“ die Lage in allen Euroländern, denn auch Deutschland ist nicht unbegrenzt zu melken. Hier hilft möglicherweise eine alte Bauernregel weiter.

Eine Kuh, die man melken will – sollte man nicht schlachten.

 

 

 

 

 

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