Charlotte Knobloch Fax 1

DRSB

Deutscher Rentenschutzbund e.V.

 

Erstes offenes Faxschreiben an

 

Frau

Charlotte Knobloch

Präsidentin

Zentralrat der Juden in Deutschland

Leo – Baeck – Haus

Postfach 04 02 07

10061 Berlin

 

Düsseldorf, den 03. März 2009

 

 

Ist der Kampf erneut verloren?

Hier: Zwiespältiges Bild vom Judentum in Deutschland und Europa

 

 

Sehr geehrte Frau Knobloch,

 

die anhaltende US – Finanzkrise sowie die verheerenden Folgen für alle Bürger in Europa und Deutschland, stellen in vielen Gesellschaftskreisen die Themen Banken, Geld und Judentum in das Zentrum der Diskussionen.

Zu Recht wiesen besorgte deutsche Juden den DRSB e.V. bereits im Jahr 2005 auf diese schleichenden Entwicklungen hin. Täglich erhält der Verein unterschiedliche Informationen, die eine angebliche Verstrickung jüdischer Organisationen, Banken und Personen mit den Finanzdebakeln in Europa und Deutschland dokumentieren sollen.

 

Geschichtlich belegbar ist der so genannte Antisemitismus, die Abneigung oder Feindseligkeit gegen Juden. Diese latenten Gefühle sollen entstanden sein aus den Vorwürfen gegen Juden wegen einseitiger Intellektualität, fataler Geldgeschäfte oder hinterlistiger Wirtschaftspraktiken. Judenfeindlichkeit und Judenverfolgung ist bereits seit der Antike bekannt. Im Römischen Reich lieferten die Glaubensvorstellungen der Juden häufig einen Vorwand für deren politische Diskriminierung.

 

Im 18. und 19. Jahrhundert versuchte man den latenten Antisemitismus in perfider Art zusätzlich wirtschaftlich und politisch zu begründen.

Mit oftmals gefälschten Dokumenten gab man dem wachsenden Antisemitismus eine scheinwissenschaftliche Papierhülle.

Dadurch spielte man die Gedanken in den Vordergrund, dass die Juden eine minderwertige Rasse seien und deshalb ausgerottet werden müssten.

Ihr persönliches Schicksal ist bis heute auf tragische Weise mit der systematischen Ausrottung der europäischen Juden in der NS – Zeit verbunden.

Nach dem zweiten Weltkrieg konnten sich jüdische Bürger wieder stärker in die sich neu bildende gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Ordnung integrieren.

Bis heute haben viele jüdische Gemeinden ihren festen Platz in den Bundesländern.

Mit dem DRSB – Artikel vom 14. Mai 2008,

Shalom Israel,

haben wir unsere tiefe Verbundenheit mit dem jüdischen Volk zum Ausdruck gebracht.

Aufgrund der stärker aufkommenden antijüdischen Stimmungen in Europa hat der DRSB e.V. eine Umfrage durchgeführt.

Die Studienergebnisse haben alle DRSB – Kommissionsmitglieder zutiefst berührt und geschockt:

49,7%

halten den israelischen Staat für einen unberechenbaren Aggressor im mittleren Osten und sehen in Israel den Auslöser für den dritten Weltkrieg.

61,2%

der deutschen Bürger vermuten, dass die aufziehende Altersarmut auf dubiose jüdische Machenschaften in der Finanzwelt zurück zuführen sind.

72,4%

vermuten, dass jüdische Organisationen sowie die israelische Regierung die Menschenrechte missachten.

73,8%

sehen durch jüdisch veranlasste Finanztransaktionen ihre Altersvorsorge gefährdet.

74,1%

befürchten, dass die Internationalen Fondssysteme von jüdischen Banken, Finanzhäusern oder Personen dominiert werden.

Der jüngste Gazakonflikt hat bei 18,5% der Bürger die Frage nach dem Existenzrecht Israels in den Fokus gerückt.

In Ostdeutschland liegt dieser Wert bereits bei extrem besorgniserregenden 34,7%.

Besonders Anhänger von Rechts- und Linksparteien bilden hier, rein statistisch betrachtet, den Schwerpunkt. Eine Gewichtung im Rahmen der Langzeitbetrachtung lässt aber den Wert unter 30% sinken.

Nach den Berichten der deutschen DRSB – Rechercheteams ist eine erkennbare Judenfeindlichkeit, wie zum Beispiel unter dem NS – Regime, zurzeit in Deutschland noch nicht festzustellen. Lediglich in den Niederlanden und in Teilen von Belgien sind Veränderungen zu registrieren.

Nachdem die Privatbank Sal. Oppenheim den Geschäftsschwerpunkt verlagerte und die Auslagerung von Wertpapieren publizieren ließ, wächst aber in der Bevölkerung das Misstrauen gegenüber jüdischen Banken, Geschäften und sonstigen Einrichtungen.

Viele Bürger „durchgoogeln” sogar Banken, Fondsgesellschaften, Finanzhäuser oder gar Vertriebsgesellschaften und suchen gezielt nach jüdisch klingenden Namen von Managern. Aus den vorgenannten Gründen sind zunehmend immer mehr besorgte Bürger daran interessiert, von Ihnen zu erfahren, welche Entspannungsmaßnahmen der Zentralrat der Juden in Deutschland vorgesehen hat.

Entsprechend der Dringlichkeit und Gewichtigkeit unserer Sorgen und Anliegen sehen wir Ihrer angemessenen schriftlichen Antwort zeitnah entgegen.

Mit freundlichen und besten Grüßen aus Düsseldorf

Ihr

Ihr

Udo Piasetzky

Andreas Kallen

Vorstandsvorsitzender

Rechtsanwalt und Vorsitzender

des DRSB e.V.

der Rechtskommission des DRSB e.V.

 

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