Versagen die Eliten? – Teil 85


Auslöser der sozialen Ausgrenzung

Am 16. August 2002 übergab Peter Hartz dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder die Diskette mit den Vorschlägen der sogenannten Hartz – Kommission. Mit den Vorschlägen der Hartz – Kommission sollten ab 2002 die Weichen für ein deutsches Jobwunder gestellt werden. Die Hartz – Kommission kreierte eine Fülle von neuen Arbeitsmarktinstrumenten.

Entscheidend aber waren die extrem gravierenden Leistungskürzungen in den deutschen Sozialsystemen. Vor zehn Jahren legte damit die 15-köpfige Hartz – Kommission, unter der Leitung des damaligen VW – Arbeitsdirektors Peter Hartz, den Grundstein zur sozialen Ausgrenzung in Deutschland. Vollmundig versprach man, dass sich die Zahl der Arbeitslosen innerhalb von „nur“ drei Jahren halbieren ließe, wenn alle in unserer Heimat an einem Strang ziehen würden. Ein Skandal ohne vergleichbare Aktionen in der Bundesrepublik Deutschland, denn nicht nur das Ziel wurde verfehlt, sondern parallel dazu entwickelte sich die Alters-, Flächen-, und Kinderarmut in unserer Heimat. Peter Hartz hat also kein sogenanntes Jobwunder, sondern eine völlig neue Form der Alters-, Flächen- und Kinderarmut kreiert.

Was bedauerlicherweise noch immer im Ausland als das deutsche Jobwunder bestaunt wird, ist dem Grunde nach eine Reform zur Ausbeutung von abhängig Beschäftigten. Was von Anfang an verschleiernd als „DIE“ umfassende Arbeitsmarktreform vorgestellt wurde, war lediglich die neoliberale Befeuerung des Niedriglohnsektors.

Das mit viel Tamtam in den Medien von Peter Hartz am 16. August 2002 im Französischen Dom zu Berlin präsentierte Konzept explodierte nahezu vor neuen inhaltslosen Begriffen wie zum Beispiel: Ich – AG, Personal – Service – Agentur oder auch Bridgesystem.

Mit dem eiskalten neoliberalen Motto vom FÖRDERN und FORDERN wurden vorgeblich neue Beschäftigungsformen, wie zum Beispiel Minijobs, geschaffen sowie durch die Deregulierung des AÜG die Möglichkeiten für die ausbeutende, prekäre Leiharbeit extrem erweitert. Heute wird in einigen Unternehmerkreisen selbst die Leiharbeit als zu TEUER“ empfunden, sodass man auf Mitarbeiter mit Werkverträgen zurück greift. Ein weiterer Rohrkrepierer der volksschädlichen Hartzphilosophie.

Alle Zumutbarkeitsregeln wurden erheblich verschärft und Arbeitslose konnten Zuschüsse für die Existenzgründung erhalten. Die Bundesanstalt für Arbeit wurde zur Bundesagentur für Arbeit umbenannt und die Arbeitsämter mutierten urplötzlich zu vermeintlich serviceorientierten Jobcentern.

Bis heute haben sich die meisten Hartz – Instrumente wie zum Beispiel die Personal-Service – Agentur oder die Ich – AG als völlig untauglich erwiesen. Die sogenannten Hartz – Reformen haben in unserer Heimat zu einer bisher nicht gekannten Verhaltensänderung geführt. Die Angst vor dem sozialen Absturz steigt quasi im Monatsrhythmus exponentiell an und der Stress – Level ist selbst für diejenigen gestiegen, die zurzeit noch nicht durch Arbeitslosigkeit, Leiharbeit oder Werkverträge bedroht sind. Die Wut, die Enttäuschung sowie die Aggression der Menschen unserer Heimat schwillt unkontrolliert an, denn zwei sogenannte Hartzelemente haben noch immer eine durchschlagende Wirkung.

1.

Die Verkürzung der Bezugsdauer

des Arbeitslosengeldes von fast drei Jahren auf ein Jahr.

2.

Die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe.

Denn, wie viel jemand einst in seinem Beruf verdient hat ist gleichgültig, man erhält nun nach Auslaufen des Arbeitslosengeldes bei Bedürftigkeit lediglich noch Hartz IV, also den Sozialhilfesatz. Die Väter der Arbeitsmarktreform haben dadurch ein echtes Erfolgsrezept gefunden ein ganzes Volk in die Armut zu stoßen.

Die sittenwidrigen Billiglohn – Jobs boomen bis zur sozialen Explosion und jeder zweite neue „JOB“ ist bereits befristet. Der gefährliche Niedriglohnsektor umfasst inzwischen mehr als 26% der abhängig beschäftigten. Die Hartz – Reformen haben eindeutig zu der größten Wohlstandsvernichtung seit dem Bestehen der BRD geführt. Lediglich noch einige ahnungslose Unternehmen, verblendete Arbeitsmarktforscher sowie ein paar uneinsichtige Medien bejubeln und feiern die volksschädliche Auswirkungen der sogenannten Hartz – Reformen.

Und die Gefahr der Verschärfung wächst, denn „unsere fleißige“ Arbeitsministerin Ursula von der Leyen vertraut nicht nur auf die neoliberalen Marktkräfte, sondern plädiert vehement für eine Ausweitung der volksschädlichen Entwicklung. Dadurch werden viele gute Langzeitarbeitsplätze verschwinden und Ausbildungsberufe systematisch torpediert.

Die sogenannten Hartz – Reformen haben also nicht nur den Niedriglohnsektor wesentlich gestärkt, sondern für alle kommenden Generationen die Altersarmut fest verankert. Quasi die Blaupause für die soziale Ausgrenzung und Segregation geliefert.

Sollte man so etwas noch feiern?

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