DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
„Nicht öffnen sondern wegklicken”
Warnung vor E – Mails mit undurchsichtigen Aktientipps
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
und
Steuerberater Hans – Josef Leiting
Vorsitzender der Rentenkommission des DRSB e.V.
und
Vorsitzender der Rechtskommission des DRSB e.V.
und
Rechtsanwalt Heinrich Sternemann
Vorsitzender der Antikorruptionskommission des DRSB e.V.
Meerbusch, den 10. Juni 2007
Spams sind einfach nur lästig. Ein Entkommen aber scheint es nicht zu geben.
Schon wenige Stunden nach der ersten Einrichtung einer Mailadresse bei einem
Freemail – Provider
hat man die ersten Spam – Nachrichten in der Mailbox.
Gnadenlos und ohne jegliche Rücksicht auf persönliche Präferenzen wird für Produkte wie zum Beispiel
Viagra im Zehnerpack
oder sonstige „extra günstige” Angebote geworben.
Spams oder Junks sind unerwünschter „Abfall”, der auf dem elektronischen Weg den Usern des Internets unverlangt zugestellt und massenhaft versandt wird.
Internet – Profis unterscheiden zwischen
UCE
unsolicited commercial emails
unerwünschte kommerzielle E-Mails
und den ebenso lästigen
UBE
unsolicited bulk emails
unerwünschte Massen E – Mails.
Internet – User, die unerwünschte Mails erhalten, machen in der Regel keinerlei Unterscheidung.
Spams sind einfach nur lästig und verstopfen die Mailbox.
Der neuste „Hype” ist das versenden von Aktienangeboten, die den Käufer quasi über Nacht zum „Millionär” machen sollen.
Die exklusiv aufgemachten Angebots – Nachrichten lesen sich verlockend und prophezeien oftmals eine vermeintliche Verdreifachung der Kurse.
Ein Durchleuchten der „kleingedruckten Bedingungswerke” ist für Aktien – Laien kaum möglich.
In vielen Fällen steht dort eindeutig lesbar:
Der Herausgeber kann
Short- oder Longpositionen
der angesprochenen Aktien halten, was im Klartext nichts anderes heißt, als dass die
Aktien – Gesellschaft sich womöglich selbst zu günstigen Preisen an der Börse „bedient” hat.
Die Analysten – Gutachten vermitteln in der Regel den Eindruck einer „seriösen” Aktie, die Beurteilungen sind aber möglicherweise „bestellt” oder „gekauft”.
Die Fachleute von der
Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz
vermuten, dass die Initiatoren die gutgläubigen Bürger nur „abzocken” wollen.
Denn grundsätzlich werden bei der neuen Methode fast ausschließlich so genannte
Penny – Stocks
empfohlen, die wahrscheinlich eigentlich wertlos sind und offiziell an seriösen Börsen kaum gehandelt werden.
So warnt der Chef des
DIAS
Deutsches Institut für Anlegerschutz,
Volker Pietsch:
„Die Kurse werden manipuliert,
indem sich die Initiatoren vorher mit „Billigaktien” eindecken und den Wert in die Höhe treiben”.
Wenn trotz Warnungen ausreichend unbedarfte Bürger das E- Mail – Angebot annehmen, entsteht für die „Analysten” ein „kräftiger” Kursgewinn.
Das funktioniert für die „Manipulierer” problemlos, weil die Kurse bei solchen Aktien bereits mit geringsten Einsätzen stark verändert werden können.
Das geht aber nur so lange gut,
bis keine neuen „Käufer” mehr gefunden werden.
Danach nämlich fallen die Kurse wieder ins Bodenlose und die so genannten „Anleger” sind ihr Geld für immer los.
Auch das intensive Studium der seriösen Finanzportale hilft meistens den Bürgern nicht weiter. Die Finanzportale übernehmen häufig die Analysten – Empfehlungen für „Billigaktien”.
Die „Abzockmethode” wurde in den USA „kreiert” und verbreitet sich „Seuchenartig”.
Die US – Behörden bekämpfen mit ihrer Börsenaufsicht bereits die „Abzockmethode” und setzen den Handel mit diesen dubiosen „Werten” aus.
In den meisten Fällen wird den „Manipulierern” die Basis entzogen.
Kursmanipulationen oder Insiderhandel sind Straftaten, die mit Gefängnisstrafe bis zu fünf Jahren geahndet werden können.
An die Verursacher von Schäden
ist erfahrungsgemäß in den USA schwer heranzukommen.
Deshalb sind E – Mail Aktien – Angebote mit höchster Vorsicht zu genießen. Leider haben aktuelle Rentenbezieher die Warnhinweise überhört und Verluste verbuchen müssen.
Zum eigenen Schutz hilft nur eine Methode:
„Nicht öffnen sondern wegklicken”.
DRSB,
mit gutem Beispiel vorangehen.
Wir kämpfen seit 19 Jahren mit der Stimme der Demokratie
für
einen modernen Sozialstaat,
sichere, langfristige Arbeitsplätze,
sinnvolle, gerechte und lernfähige Rentensysteme,
sichere, gerechte und leistungsfähige Sozialsysteme,
und für
korruptionsfreie Demokratie in Deutschland und der EU.