DRSB
Deutscher Rentenschutzbund e.V.
Die Vergangenheit
kommt uns immer näher
Meerbusch, den 07. März 2006
von
Udo Johann Piasetzky
Vorstandsvorsitzender des DRSB e.V.
und
Hans-Josef Leiting
Vorsitzender der DRSB Rentenkommission
Ob Cäsar oder Hadrian, die römischen Heerführer hielten nicht viel von der Wildnis nordöstlich des Rheins.
Der römische Geschichtsschreiber Plinius formulierte es wie folgt:
Wälder bedecken ganz Germanien und verbinden die
Kälte mit dem Dunkel.
Für die von der Sonne verwöhnten Südländer war es eine lebensfeindliche Landschaft, die sie da erobern sollten.
Seit der Römerzeit hat sich einiges geändert. Auch in den Köpfen der Bürger in Deutschland.
Nach der Ansicht immer mehr Bürger haben die deutschen Politiker seit Jahrzehnten der
gesetzlichen Rente
den Garaus gemacht.
Oder etwa doch nicht?
Die Wahrheit ist:
Es gibt in Deutschland schon lange Jahre keine reine Umlagefinanzierte Rente mehr.
Was die meisten Bürger immer noch verblüfft!
Wer Sicherheit im Alter haben will, muss selbst vorgesorgt haben.
Angesichts der schweren Finanzkrise der Rentenkassen muss das historische Umlageverfahren auf eine neue Basis gestellt werden.
Ein langfristiger Umstieg sollte staatlich flankiert werden. Die nachgelagerte Besteuerung der Rente führt zwangsläufig vom Umlagesystem zum Kapitaldeckungsprinzip.
Bei der nachgelagerten Besteuerung werden die Rentenbeiträge schrittweise steuerfrei gestellt und dafür die Rente im Alter stärker besteuert.
Damit eine Umstellung auf eine Kapitaldeckung nicht zu einer
völlig überflüssigen Quälerei
von Millionen Bürger führt, wurden durch den DRSB e.V. mit der
Initiative 20 / 70
im Jahr 1989 bereits konkrete Vorschläge allen Politikern unterbreitet und zur
Solidarität mit den Bürgern
aufgerufen. Solidarität mit allen Bürgern hieß schon damals für alle Politiker
sparen.
In den Ohren unserer Volksvertreter in allen Parlamenten vermutlich bis heute ein
Fremdwort?
Die heute im Beruf aktiven Bürger müssten dann durch Beiträge und Steuern die grundgesetzlich geschützten Ansprüche der Rentner einlösen und zugleich eine eigene, den Lebensstandard sichernde Altersversorgung aufbauen.
In einem
Kombi-Modell
aus einem kapitalgedeckten und umlagefinanzierten Modell ist eine zumindest teilweise Stabilisierung des Systems möglich.
Die Kapitaldeckung der Deutschen Rentenversicherung ist aus Rücklagen zu bilden.
Zukunftsrücklage
Die Zukunftsrücklage wird aus folgenden Einnahmen gebildet:
1. |
Drei Prozentpunkte der laufenden Rentenversicherungsbeiträge. |
2. |
Zwei Prozentpunkte aus der geplanten Umsatzsteuererhöhung von 16 Prozent auf 19 Prozent. |
Aufstockungsrücklage
Die Erträge aus den Kapitalanlagen der Zukunftsrücklage dienen als weitere Aufstockung.
Bis zum
Altersruhe-Stichjahr 2029
kann somit eine Zukunfts- und Aufstockungsrücklage gebildet werden, aus der dann mindestens 25% der dann laufenden Rentenversicherungsleistungen bestritten werden können ohne Kapitalverzehr an der Zukunftsrücklage.
Zu einer
100% Abdeckung der Rentenzahlungen
ist jedoch einen Kapitalstock von unvorstellbaren
5 Billionen Euro
gleich
5.000 Milliarden Euro
oder gleich
5.000.000 Millionen Euro
notwendig und aufzubauen.
Das entspricht dem Dreißigfachen des Sparvolumens der privaten Haushalte im Jahr 2005.
Das vorgenannte Beispiel zeigt, dass eine Umstellung immer schwerer finanzierbar wird, je länger mit einer sinnvollen und notwendigen Umstellung gewartet wird.
5 Billionen Euro
gleich
5.000 Milliarden Euro
oder gleich
5.000.000 Millionen Euro
heißt aber auch, dass alle Politiker die seit 1957 in der Verantwortung standen, diese gigantische
Summe
bereits ausgegeben haben.
Mit der Ausnahme der Linkspartei betrifft das alle demokratischen Parteien in Deutschland, die bis heute in einer Regierungsverantwortung standen.
Seit 1957 bis heute, also
49 Jahre
wurden somit durchschnittlich
102 Milliarden Euro
pro Jahr Zukunftsgelder ausgegeben, die nicht zweckmäßig Verwendung fanden.
Bei diesen Zahlen entsteht sehr leicht der Eindruck, dass das Motto unserer Volksvertreter nachfolgende Richtlinie ist:
Es wird immer schwerer,
etwas zu tun,
aber immer leichter, etwas zu verhindern.
Wer zu spät an die Folgen denkt,
ruiniert
seine Bürger und sein Land.
Heute müsste deshalb der römische Geschichtsschreiber Plinius die Situation in Germanien wie folgt formulieren:
Eisiges Schweigen
bedeckt ganz Germanien und verbindet die
Politiker-Kälte mit dem Renten-Dunkel.
Für viele Bürger entsteht der Eindruck, sobald in Deutschland ein Optimist ein Licht erblickt, findet sich sofort ein Pessimist, der es wieder ausbläst.
Es scheint so als sei die kostbarste Eigenschaft unserer Volksvertreter das Vergessen.
Wer diese Eigenschaft nicht besitzt, trägt schnell die Taschen voller Probleme.
So kann man auch bald nichts Wertvolles mehr hineinstecken.
Aus den vorgenannten Gründen wäre es sinnvoll und nützlich, in einer konzertierten Aktion aus
kompetenten Politikern
Referenten des Bundesfinanzministeriums
Richtern des Bundesfinanzhofes
Richtern des Bundesverfassungsgerichtes
und
fachkundigen Bürgern des DRSB e.V.
für die gesicherte Zukunft unserer Bürger
zukunftsfähige, sinnvolle und lernfähige Rentensysteme
zu entwickeln.
Deutschland braucht für die Themen
gesetzliche und private Altersvorsorge eine zweite Chance.
Der nächste Versuch muss gelingen!
Wir stehen selbstverständlich nach wie vor zu unserem Wort, das DRSB
Know-how
mit einzubringen.
Die Vergangenheit kommt uns immer näher.
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